Sozialpartner: Öffentliche Bauprojekte für Regionale

Die steirischen Unternehmen im Bau- und Baunebengewerbe sehen sich durch Billigarbeitskräfte aus Süd- und Südosteuropa massiv gefährdet. Mit der Initiative " Faire Vergaben" soll nun erreicht werden, dass zumindest bei öffentlichen Bauprojekten heimische Firmen zum Zug kommen.

Die Sozialpartner werten die aktuellen Arbeitslosenzahlen als Alarmsignal: Allein im Bauwesen stieg die Arbeitslosigkeit Anfang Mai um 13 Prozent - mehr dazu in Arbeitslosenzahlen gehen weiter nach oben (2.5.2014)

„Lohn- und Sozialdumping“

Billigstanbieter würden Arbeitsplätze vernichten, sieht sich Josef Muchitsch von der Gewerkschaft Bau-Holz in seiner Befürchtung bestätigt: „Was uns irrsinnig aufstößt, ist, dass bei öffentlichen Baustellen, bei öffentlichen Bauprojekten, die mit unseren Steuergeldern finanziert werden, dementsprechend es zu Subvergaben kommt, wo dubiose Firmen Aufträge erlangen und dort Lohn- und Sozialdumping betreiben. Dort wollen wir nicht mehr wegschauen, sondern hinschauen und aufzeigen.“

„Inländische Betriebe in Existenz bedroht“

Mit Stundenlöhnen von vier bis fünf Euro könnten steirische Betriebe einfach nicht mithalten, sagt Alexander Pongratz von der Landesinnung Bau: „Da werden Preise mit 20 bis 30 Prozent unterboten, da geht es auch letztendlich um die Wertschöpfung, die uns abhanden kommt, weil wenn wir diese Dienstnehmer freistellen und in die Arbeitslosigkeit schicken, kosten sie natürlich Geld. Und unsere inländischen Unternehmen sind tatsächlich in ihrer Existenz bedroht.“

Bestbieterprinzip

Die Initiative „Faire Vergaben“ fordert nun, öffentliche Projekte nach dem Bestbieterprinzip zu vergeben. Bei einer Vergabe soll der Preis nur zu 60 Prozent entscheiden und auch soziale und ökologische Punkte berücksichtigt werden, sagt Hermann Talowski von der Sparte Handwerk und Gewerbe in der Wirtschaftskammer: „Die Qualität des Personals, ob diese Firmen auch Mitarbeiter beschäftigen, die älter als 50 Jahre sind und ob diese Firmen Lehrlinge ausbilden - Regionalität ist uns ganz wichtig.“ Die Sozialpartner fordern nun ein schnelles Handeln der steirischen Landesregierung.

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