Dürnstein will zu Kärnten wechseln

Die kleine steirische Grenzgemeinde Dürnstein (Bezirk Murau) will das Bundesland wechseln und künftig Teil Kärntens werden. Grund für diese Pläne ist die bevorstehende Fusion mit der Gemeinde Neumarkt.

Die Steiermark könnte bald um eine Gemeinde kleiner sein: Dürnstein in der Steiermark, an der Grenze zu Kärnten gelegen, will zur Kärntner Gemeinde werden. Grund für diese Pläne, die von einer Bürgerinitiative forciert werden, ist die bevorstehende Fusion mit der Gemeinde Neumarkt.

Großteil der Einwohner gegen Fusion

84 Prozent der Dürnsteiner sprachen sich in einer Volksbefragung gegen die Zusammenlegung aus. Lothar Deutz, Obmann der Bürgerinitiative „Pro Dürnstein“, erklärte gegenüber der „Kleinen Zeitung“ am Samstag: „Meine Kinder gehen in Kärnten in die Schule.“ Schon deshalb könne er sich nicht vorstellen, dass sein Heimatort zu Neumarkt kommt.

Beschwerde beim VfGH eingebracht

Deutz’ Alternativen: „Zu Kärnten gehen und eigenständig bleiben. Oder zu Kärnten gehen und mit Friesach fusionieren.“ Deutz will nun eine Postwurf-Befragung unter den Bürgern durchführen. Parallel dazu hat die Gemeinde, wie andere in der Steiermark auch, gegen die Fusion Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof eingebracht.

Hilfe von FPÖ und ÖVP

Unterstützung gibt es aus der Politik: Neben dem Kärntner FPÖ-Landtagsabgeordneten Franz Pirolt will auch der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Fritz Grillitsch den Dürnsteinern helfen - obwohl er damit gegen die Linie der steirischen ÖVP handelt. Für den Judenburger dürfen „Ländergrenzen bei den Bedürfnissen der Menschen keine Rolle spielen“. Das Leben der Dürnsteiner spiele sich in Friesach ab, daher werde er sich bei den Bundesländern und beim Bund für die Wünsche der Kommune einsetzen.

Gesetzesänderung für neue Grenzziehung nötig

Für eine Veränderung der Landesgrenzen müsste allerdings der Nationalrat Gesetzesänderungen beschließen, ebenso die betroffenen Bundesländer, also die Steiermark und Kärnten. Der Wunsch der Bevölkerung allein reicht dafür nicht aus.

Links: