EU-Wahl: Wirtschaft gewinnt durch Exporte
APA/ Christian Teske
Die steirischen Spitzenkandidaten zur EU-Wahl:
Durch den großen europäischen Markt haben viele steirische Unternehmen in den vergangenen Jahren vermehrt auf den Export gesetzt.
Normen bringen Erleichterungen
Einheitliche Normen - zum Beispiel für technische Geräte - machten es leichter, steirische Produkte auch in Ländern wie Spanien oder England zu verkaufen. Davon profitiert auch der Bärnbacher Biomasse-Hersteller Binder: 80 Prozent der Großanlagen für Fabriken oder Glashäuser gehen ins Ausland. „Wir erzeugen ja technische Produkte, und das unterliegt sehr vielen Normen, und diese Normen wurden in der EU weitgehend harmonisiert. Dadurch brauchen wir nicht immer nachfragen, ob wir spezielle Prüfungen für spezielle Länder brauchen oder nicht“, so Josef Binder.
Ersparnisse durch Kontrollwegfall
Grenz- und Zollkontrollen sind im EU-Raum gefallen, Waren können schneller und planbarer transportiert werden - die Wirtschaftskammer schätzt, dass sich die heimischen Firmen pro Jahr dadurch bis zu 900 Millionen Euro ersparen. Vorteile nutzt man auch bei der Stahl Judenburg, die Teile für die Autoidustrie produziert - rund 90 Prozent davon werden exportiert, so Klaus Seybold: „Geschwindigkeit ist sicher einer der Wettbewerbsfaktoren, und schnell verfügbare Waren versuchen alle zu haben.“
Bauunternehmer unter Druck
Aber der freie Markt hat auch seine Kehrseiten: Baufirmen in den Grenzregionen fühlen sich immer mehr unter Druck. Vor allem bei öffentlichen Aufträgen werde nicht der Best-, sondern der Billigstbieter genommen; Firmen würden sich gegenseitig unterbieten, ausländisches Personal würde angemietet oder billige Subunternehmer beschäftigt, mit eigenem Personal sei man kaum mehr wettbewerbsfähig, so Hans Hierzer von Pichler-Bau: „Das erzeugt immer mehr und mehr Schwierigkeiten, weil doch die Personalkosten mit eigenem Personal nicht vergleichbar sind mit Personalkosten aus dem Ausland, und hier sprechen wir von einem Unterschied von mindestens 50 Prozent oder mehr.“ Eine mögliche Lösung wäre, so Hierzer, dass bei der Vergabe auch darauf geachtet wird, ob Firmen eigenes Personal oder Lehrlinge einbringen - mehr dazu in Sozialpartner: Öffentliche Bauprojekte für Regionale (9.5.2014).
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Links:
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