Graz: Lernplattform „iMooX“ wird größer

Die beiden größten steirischen Unis haben mit dem Ziel, Bildung auf wissenschaftlich fundiertem Niveau möglichst breit anzubieten, „iMooX“ gegründet. Der Erfolg war so groß, dass die Online-Plattform nun um neue Kurse erweitert wird.

„Lernen im Netz und mit dem Netz“, „Aha-Erlebnisse aus der Experimentalphysik“ und „Stoßmechanik“ lauten die ersten kostenlos zugänglichen Online-Kurse, die über die erste österreichische MOOC-Plattform iMooX angeboten wurden. Rund 2.000 Personen registrierten sich, an die 1.500 besuchten dann auch tatsächlich die Kurse, sagt Michael Kopp, Leiter der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Uni Graz.

Virtueller Austausch mit Lehrenden

Im jeweils ersten Durchgang der durchschnittlich achtwöchigen Kurse können sich die „iMoox“-Teilnehmer in begleitenden Online-Foren mit dem Lehrenden austauschen. Danach wechselt der Kurs in den unbetreuten Status, weil sonst der Aufwand von den Unis personell nicht bewältigbar wäre. Sämtliche Inhalte bleiben jedoch frei zugänglich und auch die Kursmaterialien können weiter heruntergeladen und verwendet werden, so Kopp.

Auch viele Lehrer erreicht

Für eine Teilnahmebestätigung müssen 75 Prozent der im Kurs vorkommenden „Quizfragen“ richtig beantwortet werden. Das schafften bisher 80 Teilnehmer, unter ihnen auch 40 regulär Studierende der Uni Graz, da der Kurs „Lernen im Netz“ gleichzeitig auch als Lehrveranstaltung angeboten wurde. Mit über 800 Teilnehmern zog dieser Kurs die bisher meisten Interessenten an. „Neben Kollegen aus den Hochschulen haben wir damit auch ganz viele Lehrer erreicht“, so Kopp, der den Kurs konzipierte.

Unter den Usern viele Frauen über 30

In den Vorstellungsrunden habe sich gezeigt, dass auch „Frauen 30 plus, berufstätig und mit Betreuungspflichten bzw. Wiedereinsteigerinnen“ häufige Userinnen waren. „Das verifiziert, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind und mit unseren Angeboten im Sinne von Lifelong Learning eine wichtige Aufgabe der Hochschulen wahrnehmen“, meint Kopp.

Positives Feedback und Kritik

Viel positives Feedback habe es für den laut Kopp „sehr, sehr niederschwelligen“ Experimentalphysik-MOOC gegeben. Hier hätten die Teilnehmer „klar kommuniziert, dass sie mehr davon“ haben wollen. Im „Forum“ wurden allerdings auch „Unterschiede zwischen behandelten Themen und Fragen“ beklagt, ebenso wie der etwas uninspiriert wirkende Schnitt der Videos. Die Evaluierung laufe noch - erste Ergebnisse, „wie das typische Lernverhalten in einem MOOC aussieht, wie Lernintensität und das Bestehen eines Quiz zusammenhängen oder welche Kursfaktoren die Teilnahme fördern bzw. hemmen“, werde es im Herbst geben, so Kopp.

Subventionen nur bis Ende des Jahres

Die Unterstützung durch den Zukunftsfonds Steiermark endet Anfang 2015. Daher arbeite man intensiv an Modellen, um die Plattform auch weiter betreiben zu können. Eine Möglichkeit sieht Kopp im Sponsoring. „Generell sind wir hier zuversichtlich, auch wenn klar ist, dass einen Teil der Kosten in nächster Zeit wohl auch die beteiligten Universitäten - also die Universität Graz und die Technische Universität Graz - tragen müssen“, so Kopp.

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