Grazer Forscher finden Fett, das schlank macht

Wissenschaftler der TU Graz haben ein Fett entdeckt, das schlank macht: Sie polten körpereigene Fettzellen mit Hilfe von speziellen Genen derart um, dass sich diese, statt Energie zu speichern, in fettverbrennende Zellen umwandeln.

Mehr als jeder zweite Mann und fast jede zweite Frau in Österreich ist laut jüngsten Studien zu dick, und jeder Zwölfte leidet an Typ-2-Diabetes, der oft durch falsche Ernährung und zu wenig Bewegung ausgelöst wird.

Übergewichtige Frau von hinten

APA / Arno Burgi

Die Entdeckung könnte ein großer Schritt in Richtung Eindämmung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sein

„Böse“ in „gute“ Fettzellen umpolen

Wer übergewichtig ist, hat zu viele weiße Fettzellen, die Energie speichern. Die Forscher der Technischen Universität Graz fanden jetzt einen Weg, genau diese Fettzellen im Körper einzudämmen, sagt Marcel Scheideler vom Institut für molekulare Biotechnologie: „Wir haben eine körpereigene Substanz entdeckt, mit der es möglich ist, die Entwicklung von energiespeichernden sogenannten weißen Fettzellen in energieverbrennende sogenannte braune Fettzellen umzuwandeln.“

Gegen Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes

Konkret fand man spezielle Gene, die diese Umpolung von „bösen“ weißen in „gute“ braune Fettzellen ermöglichen. Nach jahrelanger Forschungsarbeit und in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten konnten die Grazer Wissenschaftler ihre Entdeckung jetzt zum Patent anmelden. Man geht davon aus, dass man einen bahnbrechenden Schritt in Richtung Eindämmung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes gemacht hat: „Das ist definitiv unser langfristiges Ziel. Hier bietet sich die Möglichkeit, zusätzlich zu körperlicher Aktivität durch Sport und gesunder Ernährung einen weiteren Energieverbraucher - eben diese braunen Fettzellen - einzuführen, damit zusätzliche Energie im Körper verbrannt und nicht eingelagert wird“, so Scheidler.

Was noch fehlt, ist der Einsatz in der Praxis, also die Entwicklung eines Medikaments - daran forsche man nun in Zusammenarbeit mit der Grazer Med-Uni.

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