Wahl 2015: Voves tritt wieder an

Die Entscheidung über ein Antreten von Landeshauptmann Franz Voves bei der Landtagswahl im Herbst 2015 ist gefallen: Der steirische SPÖ-Chef wird wieder antreten - das gab er am Montag bekannt.

Ja oder Nein - die immer wieder auftauchende Frage über das neuerliche Antreten von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) bei der Landtagswahl im Herbst 2015 ist beantwortet: Nach der SPÖ-Vorstandssitzung in Graz hat er bekanntgegeben, wieder anzutreten.

„Unglaublich gerührt und überglücklich“

Voves wurde mit 100 Prozent der Stimmen als Spitzenmann nominiert und wird als solcher nun dem Landesparteitag am 15. November vorgeschlagen. Der Landeshauptmann selbst sei „unglaublich gerührt und überglücklich“; es seien die Spielräume da, um einen guten, aber wohl auch kurzen Wahlkampf zu führen und die eigenen Zielvorstellungen an die Wählerschaft heranzutragen.

Franz Voves

APA/Erwin Scheriau

Motivation zum Weitermachen sei die „tolle Teamarbeit, in der SPÖ und mit der ÖVP“ gewesen: „Ich kann meine Mannschaft nicht enttäuschen.“ Dies und der Zuspruch der vergangenen Wochen, - „die Herausforderung musst Du noch einmal annehmen“, habe er sich gesagt. Es stehe ja auch unglaublich viel geleistete Arbeit am Spiel, bei den Reformen und beim Budget müsse man am Drücker bleiben.

Wahlziel: „Mindestens 30 Prozent“

Als ein erstes Wahlziel nannte Voves mindestens 30 Prozent: „Wir werden kämpfen, dass wir den Dreier vorne haben. Wenn das so ist, dann war man eh ganz stark unterwegs, das erhoffe ich mir. Als ehemaliger Sportler lege ich mir die Latte immer etwas höher. Über die persönliche Schmerzgrenze muss ich nachdenken, einige Wochen, bis Weihnachten. Aber klar, bei einem ganz katastrophalen Ergebnis, da weiß man, was zu tun ist. Wenn man deutlich abgewählt wird, aber ich hoffe, es passiert mir nicht“.

Schwierige Ausgangsposition

Die Ausgangsposition für Voves ist trotz des unbestreitbaren Erfolgs einer vierjährigen Strukturreform und einem Stopp der Neuverschuldung ab 2015 - mehr dazu in Steiermark erreicht 2015 Nulldefizit (23.9.2014) - schwierig: Zu allgemein ist die Unzufriedenheit mit der Politik, und die Bundespolitik ist nicht dazu angetan, dies zu verbessern; dazu kommt eine FPÖ, die bei der Nationalratswahl im Herbst 2013 am ersten Platz landete und eine Stadt-SPÖ in Graz - wo die steirischen Wahlen entschieden werden - die eher unauffällig agiert.

Auf die Frage, ob er dann die ganze Periode gleich in welcher Funktion durchdienen werde, sagte Voves: „Ich trete nicht an, um Wählern zu sagen, wann ich gehe. Wir werden sehen, wie die Wahl ausgeht.“

Volle Konzentration auf die Steiermark

Er sei optimistisch, dass die Regierung von der Klausur in Schladming Reformschwung mitnehme, so Voves, und gerade die steirische Politik sollte nun wesentlich mehr Verständnis haben, „auch wenn es aus steirischer Sicht wehtut, dass die Bundesregierung Dinge tun muss, die sie tun muss“. Er selbst werde keine Bundesfunktionen mehr einnehmen: „Es braucht meine volle Konzentration auf die Steiermark, das heißt ja nicht, dass ich mich nicht zu steirischen Angelegenheiten in Wien zu Wort melde“.

ÖVP: Zieht Schützenhöfer nach?

Auch die steirische ÖVP hat für Mittwoch einen Parteivorstand angesetzt - doch dabei soll es nicht um die ebenfalls noch ausständige Entscheidung von Voves’ Stellvertreter Hermann Schützenhöfer gehen, sondern um das Programm für die Gemeinderatswahl. Durchaus denkbar ist jedoch, dass auch der Chef der steirischen Volkspartei sich nach Voves zu einem Entschluss durchringt.

Eine gemeinsame Bekanntgabe der Entscheidung von Voves und Schützenhöfer war zuletzt für möglich gehalten worden, aber: „Ich darf mir niemanden wünschen, es ist ausschließlich Sache der ÖVP, das zu entscheiden“, so Voves am Montag. Auf Journalistenfragen, ob der Wahlkampf mit seinem Partner Schützenhöfer anders aussehen würde sagte Voves schlicht: „Ja.“ Aber es gehe auch darum, ein Ergebnis wie jenes für die FPÖ bei der Nationalratswahl 2013 zu verhindern (die Freiheitlichen hatten in der Steiermark alle anderen Parteien überrundet, Anm.): „Dass ich ein Kämpfer bin, wissen Sie auch.“

Opposition „wenig überrascht“

„Wenig überraschend“ nannten die steirischen Oppositionsparteien das Antreten von Landeshauptmann Franz Voves als SPÖ-Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2015 - mehr dazu in Voves tritt an - Opposition „wenig überrascht“.

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