„Noch Schöner“ in der Kunsthalle
Die beiden Ausstellungsgestalter Alexandra Riewe und Christian Maczik inszenierten mit der Ausstellung den Nachlass des 1999 verstorbenen Grazer Konzept- und Medienkünstlers Claus Schöner. Schöner wurde einem breiten Publikum unter anderem durch seine legendären Auftritte in der Humanic-Werbung bekannt.
Vergessene Verlassenschaft
Grundlage für die Ausstellung „Noch Schöner“ bildet der Fundus von Fundstücken einer mehr oder weniger vergessenen Verlassenschaft: Es handelt sich dabei um etwa drei Kubikmeter Material, vorwiegend technisches Equipment, aber auch persönliche Erinnerungsstücke und Schöners eigenes Archiv an U-Matic-Bändern und Polaroid-Fotos.
Intro-Graz-Spection
Bindeglied zwischen Künstler-Generationen
Ausstellungsgestalter Christian Maczik bezeichnet Claus Schöner als "unterbewerteten Medien- und Konzeptkünstler: „Seine Arbeiten sind ein Zeugnis einer vergangenen Epoche, und zu einem großen Teil erfrischen sie durch ihre Zeitlosigkeit“. Schöner sei nicht nur ein Planet in der heimischen Kunstszene gewesen, sondern auch Bindeglied zwischen Künstler-Generationen gewesen, so Maczik.
200 Ausstellungsstücke aus dem Nachlass
Ausstellungsgestalterin Alexandra Riewe sagt, sie habe bei der Ausstellung versucht, sehr nahe am Original zu bleiben: „Nicht zu inszenieren, sondern alles so aufzustellen, wie es bei ihm funktioniert hat. Sehr spannend sind seine vielen alten Geräte, die noch aus der Zeit der analogen Medienkunst stammen - diese Geräte sind hier zu einem Studio zusammengefügt. Außerdem sieht man sein Rohmaterial auf sechs Fernsehschirmen als Streaming, weiters gibt es diese vielen Polaroids, die ein Sittenbild des Milieus sind. Insgesamt verfügt dieser Nachlass über 600 Stück. Ausgestellt sind hier 200 Stück, dabei handelt es sich ausschließlich um Originalstücke“, so Riewe. Darüberhinaus zeigt die Ausstellung auch ein Originalinterview mit Claus Schöner.
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 6.10.2014
Letzter Anarchist der Grazer Kunstszene
Claus Schöner wurde 1951 in Graz geboren und starb 1999 in Wien. Der Konzept- und Medienkünstler wurde auch oft als „letzter Anarchist der Grazer Kunstszene“ bezeichnet. Er spielte in Filmen von Herbert Achternbusch und Willi Hengstler, war Mitglied der „Lord Jim Loge“, Autor und Selbstdarsteller von HUMANIC-Werbespots.