Fliegerhorst Nittner mögliches Asylquartier

Der stillgelegte Fliegerhorst Nittner neben dem Flughafen Graz-Thalerhof soll bald Herberge für 100 Flüchtlinge werden. Das bestätigte das Büro von Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser. Er könnte auch als Verteilzentrum fungieren.

Schon seit April 2013 ist der Fliegerhorst Nittner im Gemeindegebiet von Kalsdorf (Bezirk Graz-Umgebung) von der SIVBEG (Strategische Immobilien Verwertungs- Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft), Maklertochter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, zum Verkauf ausgeschrieben. Die Suche nach Käufern gestaltete sich schwierig, bisher konnte keiner gefunden werden. Nun soll es aber Kaufinteressenten geben, die das stillgelegte Areal als Asylwerber-Quartier zur Verfügung stellen würden, heißt es aus dem Büro von Schrittwieser.

Noch kein Betreiber, Verteilzentrum möglich

Der ehemalige Fliegerhorst sei für ein Quartier „hervorragend geeignet“. Wird ein Betreiber gefunden, sollen „sobald wie möglich“ 100 Flüchtlinge in der alten Kaserne untergebracht werden. Um das Gebäude zu nutzen seien lediglich Adaptierungsarbeiten im Küchenbereich nötig. Mit der Bürgermeisterin von Kalsdorf, Ursula Rauch (SPÖ), sei man seitens des Flüchtlingsreferats schon in Kontakt getreten. Am Freitag, soll es im Gemeinderat eine Sondersitzung zu den Plänen geben.

Erste Priorität für das Land Steiermark sei die Erfüllung der Flüchtlings-Quote zu 100 Prozent, sowie die Entlastung des umstrittenen Großquartiers in Steinhaus am Semmering. Ein mögliches Verteilzentrum am Fliegerhorst Nittner sei noch nicht im Gespräch - „es ist aber nicht ausgeschlossen“, hieß es. Die Kaserne sei jedenfalls auch dafür geeignet: Die oberste Kapazitätsgrenze von 150 Flüchtlingen wolle man nur dann ausnutzen, wenn sich keine anderen Quartiere mehr finden würden. Siehe auch - Schrittwieser: Asyl-Verteilerzentrum „überlegenswert“

FPÖ warnt vor Traiskirchen zwei

Mario Kunasek, Spitzenkandidat der FPÖ bei der Landtagswahl 2015, warnte vor einem „Traiskirchen II“ in der Steiermark: „Würde man Grenzkontrollen wiedereinführen, die Asylverfahren beschleunigen, die Regelungen konsequent einhalten und das Dublin-Abkommen auch exekutieren, würden den Steirern neue Asylaufnahmezentren, wie sie offenbar in Graz-Umgebung geplant sind, erspart bleiben.“