Fliegerhorst Nittner als Asylquartier fraglich

Nach einem Gespräch zwischen Land und Gemeinde Kalsdorf ist wieder alles offen in der Frage, ob der aufgelassene Fliegerhorst Nittner zum Asylquartier wird. Voraussetzung war ein Käufer, laut Gemeinde gibt es aber weder den noch Interessenten.

Am Donnerstag hatte es aus dem Büro des steirischen Flüchtlingsreferenten Siegfried Schrittwieser (SPÖ) geheißen: Sobald wie möglich sollen 100 Flüchtlinge in der alten Kaserne am Fliegerhorst Nittner untergebracht werden - wenn sich ein Betreiber findet - mehr dazu in Fliegerhorst Nittner mögliches Asylquartier.

Gebäude

SIVBEG

Seit April 2013 ist der Fliegerhorst Nittner zum Verkauf ausgeschrieben.

„Wissen noch überhaupt nichts“

Freitagabend war ein Vertreter des Landes bei einer Sondersitzung des Kalsdorf Gemeinderates, um über die Pläne des Landes zu informieren. Dabei stellte sich heraus, dass es derzeit weder Käufer noch Interessenten für das Areal gibt, sagte die Bürgermeisterin von Kalsdorf, Ursula Rauch (SPÖ). Es sei noch alles offen und das Asyl-Quartier noch längst keine beschlossene Sache, sagte Rauch: „Es gibt zur Zeit überhaupt keinen Käufer, sollte es einen Käufer geben, der muss aber nicht bereit sein, zum Beispiel das Mannschaftsgebäude für Flüchtlinge abzugeben, also sie wissen momentan noch überhaupt nichts.“ Mit „sie“ meinte Rauch das Land.

Gespräche, sobald Käufer gefunden

Heinrich Fischer war Freitagabend als Vertreter des Landes bei der Sondergemeinderatssitzung dabei. Fischer hätte ihr versichert, solange es keinen Käufer gibt, könne man auch nichts planen, so Rauch, und er habe ihr ein Versprechen gegeben: „Wenn es Interessenten oder einen Käufer gibt, dass wir sofort von Anfang an zu einem Gespräch eingebunden werden und natürlich sofort auch die Bevölkerung informiert wird.“

Bedenken bleiben

Man wolle gut kooperieren, so Ursula Rauch. Ihre Bedenken hätten sich aber auch aufgrund des gestrigen positiven Gesprächs nicht geändert: "In diesem Ortsteil Kalsdorf-West leben 400 Einwohner, und es wäre unverantwortlich, dort sehr viele Flüchtlinge reinzugeben. Auf die Frage, ob es ihr um die Anzahl der Personen gehe, sagte Rauch: „Ja, es geht hier wirklich um die Anzahl der Personen.“ Man habe auch eine Petition verfasst, in der steht, dass 150 Flüchtlinge für die Gemeinde nicht tragbar seien.