Letzter Stichtag für die Gemeinderatswahlen 2015

In knapp fünf Wochen, am 22. März, sind Gemeinderatswahlen. Bis spätestens Freitag, 13 Uhr, konnten die Parteien ihre Wahlvorschläge einbringen. Wie viele Parteien antreten werden, soll nach Auskunft der Wahlbehörde bis Montag feststehen.

Vor allem in den neuen Fusionsgemeinden scheinen diesmal viele ehemalige Bürgermeister mit eigener Namens- oder Bürgerliste auf. Mehr dazu in Erster Stichtag für die Gemeinderatswahlen 2015

SPÖ und ÖVP treten in allen Gemeinden an

Die SPÖ wird bei den Gemeinderatswahlen in allen 286 Gemeinden - Graz wählt nicht- antreten. Für die Sozialdemokraten ist es das erste flächendeckende Antreten überhaupt. „Von A wie Admont bis Z wie Zeltweg - in jeder steirischen Gemeinde gibt es erstmals seit 1945 ein SPÖ-Team“, sagte Landesgeschäftsführer und Landtagsabgeordneter Max Lercher.

Auch die ÖVP wird bei der Wahl keine Gemeinde auslassen. Für ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg ist das Antreten in allen steirischen Gemeinden unter anderem „ein Beweis für die regionale Verankerung der Volkspartei“, hieß es am Freitag.

Die neue Steiermark

Mit 1. Jänner 2015 schrumpfte die Anzahl der steirischen Gemeinden auf insgesamt 287: Alle Gemeinden im Überblick

FPÖ setzt auch Wechsel-Kandidaten ein

Die FPÖ war bei der letzten Wahl nur in jeder zweiten Gemeinde vertreten. Diesmal wollen sie in 241, also in 84 Prozent der Gemeinden antreten. Dabei setzen die Freiheitlichen auch auf Kandidaten, welche die Seite gewechselt haben, wie etwa die ehemalige SPÖ-Vizebürgermeisterin aus Parschlug, Maria Posch oder die ehemalige ÖVP-Landtagsabgeordnete Waltraud Schiffer. Ihr Hauptansatzpunkt ist die Kritik an den von SPÖ und ÖVP verordneten „Zwangsfusionen“.

Grüne erstmals in allen Bezirkshauptstädten

Die steirischen Grünen werden in jedenfalls 87 Gemeinden und erstmals in allen Bezirkshauptstädten antreten. Damit seien die Grünen für die Hälfte aller Wahlberechtigten wählbar, hieß es aus der steirischen Parteizentrale. Im Mittelpunkt steht nicht die Kritik an den Gemeindefusionen, sondern Umwelt, Bildung und verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeld.

KPÖ verbreitert Angebot

Die steirische KPÖ verbreitert ebenfalls ihr Angebot und geht mit 150 Kandidaten in 30 Gemeinden ins Rennen. Das sind so viele wie seit 40 Jahren nicht mehr. Rund 262.000 Wähler können sie damit erreichen. Sie sind dabei auch in vielen bisher von SPÖ oder der ÖVP dominierten Gemeinden eine Alternative. Unter anderem kandidieren die Kommunisten auch in der Heimatgemeinde von LH Franz Voves (SPÖ), in Vasoldsberg im Bezirk Graz-Umgebung.

NEOS treten in 15 Gemeinden an

Die NEOS sind diesmal in 15 Gemeinden vertreten. Die Kandidaturen konzentrieren sich vor allem auf den Raum Graz-Umgebung, weiters auf die oststeirischen Kommunen Feldbach, Gleisdorf, Hartberg und Stubenberg, das südsteirische Leibnitz und die obersteirischen Städte Judenburg, Leoben und Kapfenberg. Nicht vertreten sein wird man in der Weststeiermark, wo es laut Landessprecher Trummer besonders viele Bürgerinitiativen gebe. Wie viele Bürger- und Namenslisten es genau geben wird, kann laut Wahlbehörde aber frühestens am Montag gesagt werden.

Zahlreiche unabhängige Bürgerlisten

Als sicher gilt aber, dass die ehemals der ÖVP zugeordnete Ex-Bürgermeisterin von Zettling, Ingrid Baumhackl, in Unterpremstätten-Zettling mit einer eigenen Liste antritt. Team Krottendorf nennt sich die Bürgerliste des ehemaligen ÖVP Bürgermeisters Franz Rosenberger in der neuen Gemeinde Weiz-Krottendorf. Und auch der bisherige Bürgermeister von Höf-Präbach, Florian Taucher, wird nicht mehr für die ÖVP, sondern mit einer unabhängigen Bürgerliste in der neuen Großgemeinde Eggersdorf kandidieren.