Wer tritt wo an?

Bei den Gemeinderatswahlen am 22. März treten SPÖ und ÖVP in allen 286 Gemeinden an, die FPÖ in 243, die Grünen in 86, die KPÖ in 29 und die NEOS in 15 Kommunen; außerdem kandidieren 97 Namenslisten, die meisten im Bezirk Graz Umgebung.

Die ÖVP erreichte 2010 landesweit 46,81 Prozent (4.062 Mandate), die SPÖ kam auf 36,99 Prozent (2.535 Mandate), und die FPÖ lag bei 6,55 Prozent der Stimmen (355 Mandate). Die Grünen bekamen 2,12 Prozent (86 Mandate), die KPÖ 1,22 Prozent (30 Mandate) und alle Bürgerlisten zusammen 5,72 Prozent (387 Mandate) - mehr dazu in Die Ausgangslage in Zahlen und Mandaten und in Weniger Mandate - mehr Wahlberechtigte.

Bei der letzten Wahl 2010 lag landesweit die ÖVP vor der SPÖ, wobei es starke regionale Unterschiede gab - und nach wie vor gibt - mehr dazu in Die Bezirke im Überblick.

SPÖ spürt „Aufbruchsstimmung“

Die SPÖ wird bei den Gemeinderatswahlen am 22. März in allen 286 Gemeinden - Graz wählt ja nicht - antreten - für die Sozialdemokraten das erste flächendeckende Antreten überhaupt: „Von A wie Admont bis Z wie Zeltweg - in jeder steirischen Gemeinde gibt es erstmals seit 1945 ein SPÖ-Team“, so Landesgeschäftsführer und Landtagsabgeordneter Max Lercher, der glaubt, eine „Aufbruchsstimmung“ nutzen zu können - mehr dazu in SPÖ spürt „Aufbruchsstimmung“.

ÖVP will „Bürgermeister-Partei“ bleiben

Auch die ÖVP wird bei der Wahl keine Gemeinde auslassen: Für ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg ist das Antreten in allen steirischen Gemeinden unter anderem „ein Beweis für die regionale Verankerung der Volkspartei“ - dementsprechend ist auch das Wahlziel: Die ÖVP will „Bürgermeister-Partei“ bleiben - mehr dazu in „Wo wir zuhause sind...“

Gemeinderatswahl Pölfing Brunn

ORF

Eine Übersicht aller eingebrachten Wahlvorschläge finden Sie hier:

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FPÖ setzt auch Wechsel-Kandidaten ein

Die FPÖ war bei den letzten Wahlen 2010 nur in jeder zweiten Gemeinde vertreten - diesmal wollen sie in 241, also in 84 Prozent der Gemeinden antreten - mehr dazu in FPÖ peilt „historisches Ergebnis“ an (6.2.2015). Dabei setzen die Freiheitlichen auch auf Kandidaten, welche die Seite gewechselt haben, wie etwa die ehemalige SPÖ-Vizebürgermeisterin aus Parschlug, Maria Posch oder die ehemalige ÖVP-Landtagsabgeordnete Waltraud Schiffer - mehr dazu in ÖVP-Landtagsabgeordnete wechselt zur FPÖ (3.2.2015).

Grüne erstmals in allen Bezirkshauptstädten

Die steirischen Grünen werden in 87 Gemeinden und erstmals in allen Bezirkshauptstädten antreten - damit seien die Grünen für die Hälfte aller Wahlberechtigten wählbar, heißt es aus der steirischen Parteizentrale. Im Mittelpunkt steht nicht die Kritik an den Gemeindefusionen, sondern Umwelt, Bildung und verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeld - mehr dazu in Grüne schicken 600 Kandidaten ins Rennen.

KPÖ verbreitert Angebot

Die steirische KPÖ verbreitert ebenfalls ihr Angebot und geht mit 150 Kandidaten in 30 Gemeinden ins Rennen - das sind so viele wie seit 40 Jahren nicht mehr; rund 262.000 Wähler können sie damit erreichen. Sie sind dabei auch in vielen bisher von SPÖ oder der ÖVP dominierten Gemeinden eine Alternative - unter anderem kandidieren die Kommunisten auch in der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ), in Vasoldsberg im Bezirk Graz-Umgebung.

NEOS treten in 15 Gemeinden an

NEOS ist diesmal in 15 Gemeinden vertreten. Die Kandidaturen konzentrieren sich vor allem auf den Raum Graz-Umgebung, weiters auf die oststeirischen Kommunen Feldbach, Gleisdorf, Hartberg und Stubenberg, das südsteirische Leibnitz und die obersteirischen Städte Judenburg, Leoben und Kapfenberg. Nicht vertreten sein wird man in der Weststeiermark, wo es laut Landessprecher Uwe Trummer besonders viele Bürgerinitiativen gebe.

Fast 100 Namenslisten

Insgesamt werden 97 Namenslisten antreten: „Das ist in Relation weniger als beim letzten Mal, da waren es 130; berücksichtigt man dann auch die Reduktion der Gemeinden, dann kommt man vielleicht zu einem kleinen Plus, das aber bei weitem nicht so stark auffällt, wie manche es sich erwartet haben“, so der Politologe Peter Filzmaier. Die meisten Namenslisten, nämlich 20, gibt es im Bezirk Graz-Umgebung, 13 sind es im Bezirk Liezen und 9 in Bruck-Mürzzuschlag.

Das Team Stronach tritt zwar selbst nicht bei den Gemeinderatswahlen an, unterstützt aber sechs Namenslisten und zwar in Mitterdorf an der Raab, Leoben, Obdach, Weinitzen, Bärnbach und Liezen.

Chancen auch für kleine Listen

Filzmaier schätzt die Chancen für kleine Listen so ein: „Es wird nicht so sein, dass damit in einigen Gemeinden die Mehrheitsverhältnisse umgedreht werden, aber es sind Achtungserfolge möglich, und es hat natürlich einen Symbolwert für SPÖ und ÖVP, wenn es ihnen schadet“ - mehr dazu in Filzmaier: „Lokale Themen ausschlaggebend“ (19.2.2015).

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