ÖVP will „Bürgermeister-Partei“ bleiben

In der Steiermark sei die Situation völlig neu, die Karten würden neu gemischt - glaubt ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg vor den Gemeinderatswahlen am 22. März: „Ein Vergleich zu 2010 wäre nur Mutmaßung“.

„Die ÖVP ist die Bürgermeister-Partei, 2010 haben wir 373 Ortschefs gestellt“, so Eisel-Eiselsberg. Die Teams seien gute Mischungen aus vielen neuen Kandidaten, Jungen und Personen im Alter von 50 plus. Es sei sicher auch der eine oder andere dabei, der angesichts der Gemeindefusionen aus Groll nicht mehr mitmachen wolle, aber man habe die Gemeindefusionen auch genutzt, um frische Kräfte an den Start zu bringen.

Gemeindefusionen „kein großes Thema mehr“

„Der Prozess war einer über die Jahre, und die Reform ist bei der Bevölkerung längst angekommen“, ist sich Eisel-Eiselsberg sicher. Viele Ortschefs und Funktionäre, die Einspruch gegen die Zusammenlegungen erhoben hätten, hätten das auch erkannt und eigentlich nur noch zugewartet - auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs: „Sie sind ja ihren Bürgern im Wort gestanden“. Sobald die Entscheidung da gewesen sei, hätten viele gesagt: „So, das war’s, jetzt mach’ ma was draus“.

GRW Wahlplakat ÖVP

ORF.at

Über die genaue Höhe des Wahlkampfbudgets wollte man bei der ÖVP nichts sagen, aber es dürfte gut über 500.000 Euro liegen.

Zur Stimmung in der Partei und den Ortsgruppen sagte Eisel-Eiselsberg, die meisten Diskussionen seien ja schon 2014 geführt worden, das ist nun kein großes Thema mehr, seit Herbst ist es ruhiger geworden. Zumeist gestalte es sich so, dass bei fusionierten Gemeinden Kandidaten aus allen nunmehrigen Ortsteilen dabei seien, keiner habe sich gesperrt. Sogar aus Höf-Präbach (wo die gegen die Zusammenlegungen gerichtete „Gemeindeinitiative“ mit entstand, Anm.) seien Personen auf der nunmehrigen Liste für Eggersdorf dabei, so der Landesgeschäftsführer.

„Wo wir zuhause sind...“

Die 2010 erreichten 46,79 Prozent werde man wohl nicht halten können, sagt Eisel-Eiselsberg, aber die „Bürgermeister-Partei“ wolle man sehr wohl bleiben. An Werbemitteln stelle man die üblichen Give-aways wie Feuerzeuge und Kugelschreiber zur Verfügung. Plakatiert wird das Motto „Wo wir zuhause sind ... “ mit dem entsprechenden Gemeindenamen. Das werde auch stark angenommen, die Rückmeldungen seien so gut wie schon lange nicht, Plakate seien schon lange nicht in so einem Umfang bestellt worden.

Keine Prognosen

In Bezug auf die zu erwartende Wahlbeteiligung lasse sich durch die Fusionen bedingt wohl keine genaue Prognose treffen - natürlich hoffe man auf eine hohe Beteiligung, so Eisel-Eiselsberg: „In der Tendenz würde ich mit einem Ansteigen gegenüber 2010 rechnen.“ 2010 hatte die Beteiligung 77,28 Prozent betragen. Er sei überzeugt, dass kommunale Themen das Wahlverhalten dominieren: „Bund und Land wähle ich da nicht. Es wäre falsch zu sagen, nein, die Fusionen spielen gar keine Rolle, aber Themen wie die Steuerreform spielen in die Kommunalwahlen nicht hinein“.

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