Diskussion um Arbeitserlaubnis von Flüchtlingen
Sollen Asylwerber kleine Arbeiten verrichten dürfen? Eine Frage die in Wettmannstätten derzeit heftig diskutiert wird. Dort hat die ehemalige Wirtin Bernadette Kopin Ende Oktober 20 Syrer aufgenommen. Die Gemeinde dürfe gemeinnützige Arbeiten an Flüchtlinge vergeben, sagte Innenministerin Johanna Mikl Leitner (ÖVP) in der ORF-Sendung „Bürgerforum“.
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Im Landhaus Kopin beherbergt die ehemalige Wirtin Bernadette Kopin seit vier Monaten 20 Männer aus Syrien. Man habe sich zusammengerauft, nach anfänglichen Protesten der Bevölkerung sei die Unterstützung nun groß, sagt Kopin: „Wir haben viele Hilfsaktionen. Es wird mit den Asylwerbern gekocht, sie haben viele Textilien bekommen. Mittlerweile helfen in Wettmannstätten alle zusammen, obwohl es zuerst nicht so ausgesehen hat“.
Asylwerber würden gerne arbeiten
Vormittags lernen die Flüchtlinge Deutsch, dann kaufen sie mit je fünf Euro am Tag im Kaufhaus gegenüber das Nötigste. Was fehle sei eine sinnvolle Beschäftigung, sagen viele, wie etwa Hussein Beeluone aus Syrien: „Nur immer schlafen und essen ist zu wenig. Wenn ich arbeiten könnte, würde ich mit vielen Menschen sprechen und dann besser Deutsch lernen“.
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Gemeinnützige Arbeiten dürfen vom Bürgermeister an Asylwerber vergeben werden. Prinzipiell würde er zustimmen, doch seit drei Jahren gibt es einen Vertrag mit einem Behindertenverband, sagt der Bürgermeister von Wettmannstätten, Helmut Kriegl: "Hier wird das Ortsbild gepflegt, diese Menschen können wir nicht vor den Kopf stoßen und sagen jetzt haben wir die Asylwerber, ihr müsst zuhause bleiben. Die Situation ist momentan etwas schwierig, aber vielleicht ergibt sich ja eine Tätigkeit.
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Integrations- und kommunikationsbereit
Den Kontakt zur Bevölkerung würden die Flüchtlinge jedenfalls aktiv suchen, erzählen die Kaufleute Helga und Alois Tölg aus Wettmannstätten: „Wenn sie Beschäftigung hätten, wäre das sicher besser. Sie sind kommunikationsbereit und versuchen sich zu integrieren“. Bis die Flüchtlinge in Wettmannstätten tatsächlich zumindest kleinen Arbeiten nachgehen können, ist es aber wohl noch ein weiter Weg.