Die Bezirke im Überblick

Am 22. März werden - mit Ausnahme von Graz - in allen Gemeinden der Steiermark neue Gemeinderäte gewählt. Bei der letzten Wahl 2010 lag landesweit die ÖVP vor der SPÖ, wobei es starke regionale Unterschiede gab - und nach wie vor gibt.

Die ÖVP erreichte 2010 landesweit 46,81 Prozent (4.062 Mandate), die SPÖ kam auf 36,99 Prozent (2.535 Mandate), und die FPÖ lag bei 6,55 Prozent der Stimmen (355 Mandate). Die Grünen bekamen 2,12 Prozent (86 Mandate), die KPÖ 1,22 Prozent (30 Mandate) und alle Bürgerlisten zusammen 5,72 Prozent (387 Mandate) - mehr dazu in Die Ausgangslage in Zahlen und Mandaten und in Weniger Mandate - mehr Wahlberechtigte.

Wie wirken sich die Gemeindefusionen aus?

Mittlerweile hat die Steiermark aber nicht mehr 542, sondern nur mehr 287 Gemeinden - und die Frage ist, wie sich die Gemeindefusionen in den einzelnen Gemeinden und Bezirken auswirkt.

Südoststeiermark

Bei den letzten Gemeinderatswahlen 2010 hat es den Bezirk Südoststeiermark noch nicht gegeben - erst am 1. Jänner 2013 wurden sie zum Bezirk Südoststeiermark fusioniert. 2010 konnte die ÖVP jeweils satte Mehrheiten einfahren: Die SPÖ kam als Zweitplatzierte nur auf rund ein Drittel der ÖVP-Mandate. Eine SPÖ-Hochburg war bislang allerdings die Stadt Feldbach, wo es nun aber einen Machtwechsel geben könnte - mehr dazu in Machtwechsel in Feldbach möglich.

Murau

Mit rund 48 Prozent der Stimmen war der Bezirk Murau bislang klar ÖVP-dominiert - das könnte sich bei den heurigen Gemeinderatswahlen aber ändern, vor allem in jenen Gemeinden, in denen die Fusionen nicht unumstritten war. Die Volkspartei stellte zuletzt 23 Bürgermeister; von ursprünglich 34 Gemeinden gibt es mittlerweile aber nur mehr 14, so wenige wie in sonst keinem steirischen Bezirk - mehr dazu in Hält die ÖVP-Dominanz in Murau?

Murtal

Im Bezirk Murtal wurden am 1. Jänner aus 38 Gemeinden 30 - und einige liefen gegen die Fusionen Sturm. Nun stellt sich die Frage, wie bei den Gemeinderatswahlen die Wähler den Großparteien gegenüber stehen. Geht man nach den Kandidaturen, dürften SPÖ und ÖVP nicht viel zu befürchten haben, treten doch im gesamten Bezirk nur vier Bürgerlisten - mehr dazu in Murtal: Wie wirken sich die Fusionen aus?

Leoben

Im Bezirk Leoben will die SPÖ ihre absolute Mehrheit halten - die ÖVP will dagegen genau diese Absolute der Sozialdemokraten brechen. Besonders spannend dürfte es in der Bezirkshauptstadt werden: In der Stadt Leoben gibt es eine Spaltung der SPÖ, und es treten hier diesmal so viele Listen und Parteien an wie in keiner anderen steirischen Kommune - mehr dazu in Abspaltung macht Wahl spannend.

Weiz

74.371 Bürger sind im Bezirk Weiz wahlberechtigt, sie leben in 31 Gemeinden - vor fünf Jahren waren es noch 54. Der Bezirk wird von der ÖVP dominiert - sie stellte bislang in 28 Gemeinden den Bürgermeister -, und im großen und ganzen wird sich an dieser Dominanz wohl auch bei den Gemeinderatswahlen nicht viel ändern, treten doch in ganz Weiz nur drei Namenslisten an - mehr dazu in Keine Überraschungen zu erwarten.

Liezen

Liezen ist der flächenmäßig größte Bezirk Österreichs - er ist größer als das gesamte Bundesland Vorarlberg. Der Bezirk hat 29 Gemeinden mit knapp 80.000 Einwohnern - vor den Fusionen waren es noch 51. Politisch teilen sich SPÖ und ÖVP den Bezirk größtenteils auf, einige Fusionsgemeinden könnten aber zu Brennpunkten werden - mehr dazu in Wie wählt der größte Bezirk Österreichs?

Deutschlandsberg

Nach den Gemeindefusionen am 1. Jänner gibt es im Bezirk Deutschlandsberg nur mehr 15 statt 40 Gemeinden. Die ÖVP hat bei den Gemeinderatswahlen im Bezirk die absolute Mehrheit zu verteidigen, besonders spannend werden dürfte es aber vor allem in drei Fusionsgemeinden: in Eibiswald, Stainz und in der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg - mehr dazu in Spannung vor allem in drei Fusionsgemeinden.

Graz Umgebung

Auch im Bezirk Graz Umgebung dürften die Gemeinderatswahlen besonders spannend werden, treten hier doch steiermarkweit die meisten Namenslisten an. Als besonders heiße Pflaster gelten zwei Gemeinden: Die seit Jahresbeginn einwohnerstärkste Gemeinde des Bezirks, Gratwein-Straßengel, sowie Eggersdorf, das drei Gemeinden dazu bekam - mehr dazu in Namenslisten sorgen für Spannung.

Hartberg-Fürstenfeld

Bei den letzten Gemeinderatswahlen waren Hartberg und Fürstenfeld noch zwei Bezirke, jetzt ist es ein gemeinsamer; mehr als 76.000 Menschen sind hier aufgerufen, neue Gemeinderäte zu wählen. Die ÖVP geht in dem oststeirischen Bezirk als klar stärkste Partei ins Rennen: Bei den letzten Gemeinderatswahlen 2010 hatte sie mehr als doppelt so viele Stimmen wie die SPÖ - mehr dazu in Hartberg-Fürstenfeld - schwarzes Kernland.

Voitsberg

Im Bezirk Voitsberg sind am 22. März 44.432 Personen aufgerufen, ihre Gemeinderäte neu zu wählen - etwas weniger als noch 2010. Seit Jahresbeginn gibt es statt 25 nur noch 15 Gemeinden. Neben SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und KPÖ kämpfen auch sechs Bürgerlisten um die Gunst der Wähler; vor allem letztere wollen die roten Mehrheiten in den großen Städten brechen - mehr dazu in Weniger Voitsberger in weniger Gemeinden.

Leibnitz

Die Gemeinden des Bezirks Leibnitz werden seit jeher von der ÖVP dominiert: Bei den letzten Gemeinderatswahlen bekam die Volkspartei 55 Prozent der Stimmen und stellte danach mit Abstand auch die meisten Bürgermeister. In der Bezirkshauptstadt regierte bislang allerdings ein SPÖ-Bürgermeister mit komfortabler Mehrheit - das könnte sich jetzt fusionsbedingt ändern - mehr dazu in Spannendes Rennen um Leibnitz.

Bruck-Mürzzuschlag

Rund 85.000 Wahlberechtigte gibt es bei den Gemeinderatswahlen am 22. März im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Durch die Gemeindefusionen veränderte sich auf Verwaltungsebene viel - die Frage ist nun, ob und wie sich das auch auf die Politik auswirken wird, galt das Mürztal bislang ja als rote Hochburg mit Stimmenanteilen jenseits der 50 Prozent - mehr dazu in Bleibt Bruck-Mürzzuschlag rote Hochburg?

Bei den Gemeinderatswahlen am 22. März treten SPÖ und ÖVP in allen 286 Gemeinden an, die FPÖ in 243, die Grünen in 86, die KPÖ in 29 und die NEOS in 15 Kommunen; außerdem kandidieren 97 Namenslisten - mehr dazu in Wer tritt wo an?.

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