Eggersdorf: Gemeindeinitiativen-Gründer punktete

Eggersdorf bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung ist eine Beispielgemeinde für die Auswirkungen der Gemeindefusionen. Dort schaffte Florian Taucher, Gründer der gegen die Fusionen auftretenden Gemeindeinitiative, bei seinem ersten „neuen“ Antreten 31,38 Prozent und acht Mandate.

Wie sich die Gemeindefusionen und der Protest dagegen auf ein Wahlergebnis auswirken kann, lässt sich wohl am besten in der Gemeinde Eggersdorf sagen: Dort kandidierte der Sprecher der Gemeindeinitiative mit einer eigenen Liste kandidiert - Florian Taucher, früher ÖVP-Bürgermeister von Höf-Präbach, kehrte seiner Partei den Rücken und bekämpfte die Fusionen massiv.

Die meisten Stimmen von ÖVP mitgenommen

Taucher schaffte bei seinem ersten „neuen“ Antreten 31,38 Prozent und acht Mandate. Die meisten Wähler dürfte der ehemalige ÖVP-Bürgermeister der nun mit Eggersdorf zusammengelegten Gemeinde Höf-Präbach von seiner alten Partei mitgenommen haben.

GRW Eggersdorf

ORF.at

Das Ergebnis von Eggersdorf

Taucher bekam mit seiner Liste „Team Taucher“ 1.284 Stimmen von insgesamt 5.435 Wahlberechtigten: „Ich bin glücklich, ich sage danke an meine Wähler, die mir das Vertrauen geschenkt haben. Das ist ein klares Signal, ein Zeichen, das ernst genommen werden muss“, so Taucher.

ÖVP mit Verlusten auf dem ersten Platz

Die Schwarzen verlieren fiktive 34,88 Prozentpunkte und damit die Absolute. Die ÖVP schaffte es mit 40,96 Prozent zwar noch auf den ersten Platz, verlor aber massiv im fiktiven Vergleich zu 2010: Damals hatten sie es in den fusionierten Gemeinden auf gesamt 75,84 Prozent gebracht. ÖVP-Bürgermeisterkandidat Reinhard Pichler: „Es war für alle eine neue Situation, es hat jeder sein Engagement eingebracht. Man muss akzeptieren, wie die Wähler gewählt haben.“

FPÖ: Schiffer gewann dazu

Nicht nur die Volkspartei, sondern auch die SPÖ verlor und zwar fiktive neun Prozentpunkte von 19,34 auf 10,34 Prozent. Damit wurden die Roten sogar von den Blauen mit der ehemaligen ÖVP- und nun freien Landtagsabgeordneten Waltraud Schiffer überholt: Die FPÖ bekam auf Anhieb 10,51 Prozent und drei Mandate. „Unser Ziel waren zwei Mandate und wir haben drei Mandate erreicht. Unser großes Ziel, die ÖVP-Mehrheit zu knicken - da sind wir sehr zufrieden“, so Schiffer.

Frage nach Bürgermeister-Amt

Schiffer könnte gemeinsam mit der SPÖ Florian Taucher zum Bürgermeister von Eggersdorf machen und sagte auf die Frage, ob Taucher für sie ein Kandidat für das Amt wäre: „Ja, sicher grundsätzlich auch.“ Taucher selbst zeigte sich bereit: „Ja natürlich ist so, dass man die Überlegung wird anstellen müssen.“ Den ersten Anspruch stellt aber Reinhard Pichler von der ÖVP.

Die Grünen legten in Eggersdorf ebenfalls zu und schafften mit einem fiktiven Plus von 3,57 Prozentpunkte 5,38 Prozent und ein Mandat.

Blaues Auge für „Reformpartner“

Bei den Gemeinderatswahlen 2015 gab es - landesweit - Verluste für SPÖ und ÖVP und Gewinne für die Freiheitlichen, ein leichtes Plus können aber auch die Grünen und die KPÖ verbuchen, ebenso wie die Namens- und Bürgerlisten - mehr dazu in Verluste für SPÖ und ÖVP, Gewinne für die FPÖ, in Alle Ergebnisse und Vergleichsdaten und in FPÖ verdoppelt Stimmenanteil (news.ORF.at).

Links: