Wahlplakate: Zwischen Zukunft und Emotion

Wenige Tage vor der Landtagswahl lässt sich erste Bilanz über die Wahlplakate ziehen: SPÖ und ÖVP richten ihre Botschaften auf die Zukunft aus, die anderen Parteien verfolgen unterschiedliche Strategien. Alle setzen aber auf Kreativität.

Auf den Wahlplakaten wollen die Parteien mit Zukunft, Emotionen und Kreativität punkten - je nach Partei sind die Schwerpunkte unterschiedlich verteilt.

Heinz Wassermann weist darauf hin, dass noch Plakatwellen folgen werden, die möglicherweise andere strategische Schwerpunkte verfolgen.

Experte: Kreativ, aber mitunter unklar

NEOS setzt auf die unterschiedliche Betonungsmöglichkeit von „einfach machen“, die Kommunisten bauen Popart-Elemente ein, die ÖVP weist mit Salz- und Pfefferstreuer auf Unterschiede zwischen Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und seinem Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hin - das sei zwar kreativ, analysierte Heinz Wassermann vom Institut für Journalismus und PR an der Fachhochschule Joanneum, mitunter aber unklar in den Aussagen: „Das ist wirklich optisch witzig gelöst. Die Frage ist, ob das bei den Wählern wirklich so ankommen wird.“

Wahlplakate

APA/Erwin Scheriau

Trend zur Personalisierung

Der Trend zur Personalisierung, zur Konzentration auf den Spitzenkandidaten sei bei den Freiheitlichen und bei den Sozialdemokraten am stärksten ausgeprägt, sagt Wassermann: "Interessant bei der SPÖ ist, dass man die Partei nicht mehr findet, nämlich überhaupt nicht mehr, gerade am Rand im Impressum. Das bedeutet, für die SPÖ ist Franz Voves das Programm, und das Programm ist Franz Voves.“

Themaverfehlungen

Laut der Analyse von Heinz Wassermann beinhalten die Plakate der Grünen fast zur Hälfte bundespolitische Aspekte, etwa die Bildungspolitik. „Man könnte auch sagen, zum Teil absolute Themenverfehlung, weil etwa für die Bildungspolitik der Bund zuständig ist, nicht das Land“, so Wassermann.

FPÖ fährt auf emotionaler Schiene

Die emotionale Schiene benützen nach Heinz Wassermann am stärksten die Kommunisten und die Freiheitlichen: „Unter Jörg Haider war es noch ein relativ undifferenziertes Ausländerthema oder Antiausländerthema - seitdem H.C. Strache die Parteiobmannschaft übernommen hat, ist es eindeutig das Kulturkampfthema. Das bedeutet: das christliche Abendland und die vermeintliche islamische Bedrohung.“

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