Betrugsprozess gegen Toni´s Freilandeier

Toni Hubmann, Chef von Toni’s Freilandeier, muss sich im Juni wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Es geht um angeblich gefälschte Mindesthaltbarkeitsdaten. Hubmann will die Vorwürfe beim Prozess in Leoben entkräften.

Die Ermittlungen waren seit 2011 gelaufen und mündeten jetzt in die Anklage. Dem Unternehmer aus Knittelfeld wird von der Staatsanwaltschaft Leoben Täuschung bei Mindesthaltbarkeitsdaten und -stempel vorgeworfen. Der Prozess wird am 16. Juni starten, bis zum zweiten Juli sind zumindest acht Verhandlungstage geplant.

797.820 Eier falsch gelagert und etikettiert?

Hubmann und seine Mitarbeiter sollen teils als Bestimmungstäter Eier an Handelsketten verkauft haben, die älter waren als auf dem Stempel oder auf der Verpackung angegeben. Mindestens 797.820 Eier werden in der mehr als zehnseitigen Anklageschrift angeführt. Zwei ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens - darunter auch der frühere Betriebsleiter - hatten den Fall Anfang 2011 ins Rollen gebracht und dem Geschäftsführer unter anderem Etikettenschwindel und Betrug vorgeworfen. Damals wurde eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Leoben eingebracht. Die Mitarbeiter gaben damals an, beispielsweise bezeugen zu können, dass 2009 Eier verbotenerweise unter fünf Grad Celsius gelagert, anschließend mit einem nicht angemessenen Legedatum versehen und dann der Industrie als frisch verkauft worden seien.

Hubmann will Vorwürfe entkräften

Toni Hubmann erklärte Mittwochabend, dass er froh sei, dass die Hauptverhandlung endlich beginne. Er wolle die Vorwürfe entkräften und habe auch schon bei den Ermittlungen einige angebliche Betrugsfälle etwa mit falschen Etiketten als „völligen Blödsinn“ aufklären können. Hubmann meinte, dass die Anklage 52 Vorfälle liste, aber allein bei einem Drittel sei der Betrug nicht möglich, „weil laut unseren Kontrollaufzeichnungen nicht einmal etwas im Lager gewesen ist“. Ein Vorwurf laute etwa auch, dass er Eier aus dem Kühllager nicht wie vorgesehen an die Industrie zur Verarbeitung, sondern als Frischeier in den Handel gebracht habe. Er finde „Anzeigen nicht schlecht“, weil „ungebührliches“ Verhalten aufgeklärt werde. Er könne sie bei der Verhandlung jedenfalls nur entkräften.