Grünes Licht für Semmering-Basistunnel

Mit der Baugenehmigung für den Semmering-Basistunnel hat das Bundesverwaltungsgericht den Weg für eines der größten Infrastrukturprojekte Österreichs frei gemacht. Die steirische Landesspitze zeigt sich erfreut.

Das Bundesverwaltungsgericht gab grünes Licht für den Bau des Semmering-Basistunnels - ein Bericht der Zeitung „Die Presse“ wurde von den ÖBB bestätigt. Demnach liegen alle erforderlichen Genehmigungen für den Bau vor. „Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtshofs macht den Weg für den Semmering-Basistunnel frei. Das ist ein klares Signal für unseren Ausbau auf der Schiene“, betont Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ).

Semmeringbahntunnel

APA/Robert Jäger

Nach der Genehmigung des Bundesverwaltungsgerichtshofes kann der Basistunnel gebaut werden

Korridor verbindet fünf Staaten

Tunnelgegner könnten dagegen noch bei den Höchstgerichten Beschwerde erheben, diese habe aber keine aufschiebende Wirkung - mehr dazu in Keine aufschiebende Wirkung (news.ORF.at). Seitens der ÖBB wird die „klare Entscheidung“ für den Semmering-Basistunnel begrüßt.

Der Bahntunnel sei eines der wichtigsten Projekte der neuen Südstrecke und erfülle als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors von Danzig bis Ravenna eine Schlüsselfunktion im europäischen Schienennetz. Der Korridor verbindet fünf Staaten und 14 Regionen zwischen Ostsee und Adria.

„11.000 Arbeitsplätze gesichert“

„Der Semmering-Basistunnel ist ein entscheidendes Projekt für die Zukunft der Südbahn und ein starker Impuls für unsere Wirtschaft. Kärnten, Niederösterreich sowie die Steiermark rücken dadurch ins Zentrum Europas und werden von dieser neuen Verbindung besonders profitieren. Bis die Südbahn fertig ausgebaut ist, investieren wir hier zehn Milliarden Euro. Allein in der Bauphase des Semmering-Basistunnels entstehen 4.500 Arbeitsplätze. Durch die zusätzliche Wertschöpfung werden in der Betriebsphase weitere 11.000 Arbeitsplätze gesichert“, so Stöger.

Plan des Semmering-Tunnels

APA/ORF.at

Landesspitze erfreut

Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und sein ÖVP-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer zeigen sich erfreut: Das Mega-Projekt werde vielen künftigen Generationen zugutekommen, so Voves, der von einem „Kernstück des Jahrhundertprojekts Neue Südbahn“ spricht; die Steiermark werde dadurch an den baltisch-adriatischen Korridor angeschlossen. Schützenhöfer bezeichnet den Semmering-Basistunnel gemeinsam mit dem Koralmtunnel als „Meilenstein beim Ausbau der Infrastruktur“ für die Steiermark.

Auch Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) freut sich über die Entscheidung: „Ich bin froh, dass jetzt alle Einsprüche erledigt sind“, es handle sich um „eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der Steiermark“. Kurzmann hofft auf tausende Arbeitsplätze durch hunderte Betriebsansiedelungen. Das Land werde nun „in enger Zusammenarbeit mit den ÖBB“ alles vorantreiben, damit die notwendigen Bauarbeiten so rasch wie möglich durchgeführt werden und der Tunnel so schnell wie möglich fertig werde.

Gegner sprechen von politischem Druck

Weniger erfreut über die Entscheidung zeigen sich erwartungsgemäß die Gegner wie etwa Naturschutzorganisationen: „Alliance for Nature“ spricht zum Beispiel von einer Niederlage für die Natur; Generalsekretär Christian Schuhböck ist der Meinung, es habe politischen Druck gegeben.

Bauarbeiten nehmen wieder Fahrt auf

Die Bauarbeiten würden nun wieder volle Fahrt aufnehmen, heißt es in einer Aussendung der ÖBB: In Kürze würde der Auftrag für die Arbeiten des zweiten, rund sieben Kilometer langen Stückes des „Tunnels Gloggnitz“ erfolgen, auch die Bauarbeiten in der steirischen Deponie Longsgraben werden wieder aufgenommen, so die ÖBB; das dritte Baulos in der Steiermark soll dann Anfang 2016 starten.

2025 soll das Projekt abgeschlossen sein - trotz Verzögerungen bei unveränderten Kosten von rund 3,3 Mrd. Euro, wie die ÖBB betonen. Durch den Tunnel-Bau soll die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um 30 Minuten verkürzt werden. Der Tunnel wird eine Länge von rund 27 Kilometern haben.

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