Lange Diskussion bei Voves und Kunasek

Die Sondierungsgespräche der steirischen Parteien sind voll im Gange: Am Dienstag war der designierte FPÖ-Klubchef Mario Kunasek bei Landeshauptmann Franz Voves von der SPÖ zu Gast. Das Gespräch der beiden dauerte überraschend lang.

Im Vorfeld war das Klima zwischen Voves und Kunasek eher frostig. Voves hatte die FPÖ und deren Wähler in den vergangenen Tagen mehrmals heftig kritisiert - mehr dazu in Voves schließt Koalition mit FPÖ aus (steiermark.ORF.at; 5.6.2015).

„Atmosphärisches Gespräch“

Aus diesem Grund äußerte Kunasek mehrmals Bedenken, ob es Sinn habe, sich mit Voves an einen Tisch zu setzen - mehr dazu in Parteien im Verhandlungspoker (steiermark.ORF.at; 8.6.2015). Das Treffen am Dienstag sei laut Kunasek allerdings sehr angenehm gewesen: „Es war ein sehr atmosphärisches Gespräch. So unangenehm kann es nicht gewesen sein, sonst hätte es nicht so lange gedauert.“

Hermann Schützenhöfer, Franz Voves und Mario Kunasek

ORF.at/APA/Techt

Franz Voves (SPÖ) und Mario Kunasek (FPÖ) haben sich erstmals nach der Wahl getroffen

Tatsächlich haben Voves und Kunasek rund eineinhalb Stunden lang miteinander diskutiert. Voves habe in diesem Gespräch nochmals klargemacht, dass er persönlich nicht mit der FPÖ koalieren möchte. Kunasek nimmt das zur Kenntnis, merkt aber an: „Es ist seine persönliche Meinung. Das heißt aber nicht, dass es in der SPÖ nicht auch andere Stimmen gibt.“ Damit seien die informellen Runden beendet, sagt Kunasek: „Es geht jetzt um Inhalte, die Zeit des Wundenleckens ist vorbei.“

Austausch über Schwerpunktthemen

Das Treffen sei laut Kunasek ein „erstes Kennenlernen“ gewesen. Weitere Gespräche zwischen SPÖ und FPÖ seien vorerst aber nicht geplant. Ein Sprecher von Franz Voves merkte an, dass es in dem Gespräch um den Austausch grundsätzlicher Überlegungen zu Schwerpunktthemen für die Steiermark in den kommenden fünf Jahren gegangen sei. Das Gespräch sei angenehm gewesen, wie auch die Gespräche mit allen anderen Parteien.

Nun wurden laut Kunasek die FPÖ-Gremien informiert. Die Zeit dränge, wenn man den 23. Juni als Termin für die konstituierende Landtagssitzung und die Angelobung der Regierung halten wolle. Gespräche auf Klubebene habe es noch keine gegeben. Er wünsche sich aber, dass im Landtag mit Ausschüssen und Zuständigkeiten auch die neuen Stärkeverhältnisse abgebildet würden.