Mysteriöse Höhlen in der Oststeiermark

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Seit einigen Jahren läuft die Forschung
Unterirdische Höhlen und Gänge durchziehen die Oststeiermark. Doch erst ein Bruchteil davon ist bekannt. „Wir sind als Kinder dort hineingeschlüpft und haben diese Gänge erkundet“, erinnerte sich Unternehmer Hermann Retter.
Acht Kilometer lang
In den vergangenen Jahren wurden mehr als 800 Anlagen erforscht und wissenschaftlich dokumentiert. „In der gesamten Nordoststeiermark - im Raum Vorau, Pöllau und Stubenberg - haben wir mehr als acht Kilometer begehbare Gänge“, so Historiker Heinrich Kusch. Über den Grund, warum diese Anlagen errichtet wurden, ist noch nichts bekannt. Allerdings kennt man das Alter. „Wir haben einen Richtwert, und das sind mehr als 10.000 Jahre, wo die Gänge schon vorhanden waren“, so Kusch.

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Präzise Grabearbeiten
Doch wie wurden diese Höhlen gegraben? Hier wird die Sache mysteriös, denn die Wissenschaft ist sich einig - es waren Maschinen am Werk. „Das ist für die Steinzeit unglaublich“, so Kusch. „Wir haben auf 0,2 Millimeter genau diese Gänge gescannt und können feststellen, dass auf meterlangen Strecken nur Abweichungen von 16 Millimetern da sind. Das ist selbst heute mit den heutigen Maschinen unmöglich.“
Erste Führungen werden angeboten
Mittlerweile kann man sich ein Bild in den Höhlen machen, für Touristen werden kleine Führungen angeboten. „Ich war schon einmal mit einem Tunnelbauer drinnen, der bei uns zu Gast war. Der sagte auch, er könne sich nicht vorstellen, wie das gemacht worden ist“, so Hoteldirektorin Ulrike Retter. Die Wissenschaft jedenfalls bleibt dran: „Wir werden versuchen, dieses Rätsel weiter zu erforschen und noch neuere und weitere Beweise zu finden“, so Kusch.