AMS will Asylberechtigte besser erfassen

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark möchte die Erfassung von Asylberechtigten qualitativ verbessern. Das AMS ist sich sicher, dass viele der Asylberechtigten unmittelbar auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt werden könnten.

Die steigende Zahl an Asylberechtigten stellt auch das AMS vor Herausforderungen: Da Asylberechtigte gleich zu behandeln sind wie arbeitslose Österreicher, haben sie mit dem Asylstatus jedes Recht, einer Beschäftigung nachzugehen.

Schwieriger Vermittlungsprozess am Arbeitsmarkt

Große Probleme bereitet vor allem die Ersterfassung der Qualifikationen bzw. das Anerkennungsverfahren von im Ausland erworbenen Fähigkeiten. Gemeinsam mit dem Verein Zebra will das AMS nun aktiv auf die Asylberechtigten zugehen: „In den nächsten Wochen und Monaten wollen wir diese Gruppe erfassen“, so Karl Heinz Snobe vom AMS Steiermark.

Konkret möchte das AMS erkennen, wo es noch Nachschulungen braucht, und wo unter Umständen sofort Mangelberufe in der Wirtschaft vermittelt werden können. „Das heißt, dieser Vermittlungsprozess soll deutlich besser werden“, sagt Snobe. Es gilt, die Qualifikationen der Asylberechtigten entsprechend zu erfassen, zu nutzen und sie am Arbeitsmarkt zu integrieren.

Voraussetzung: Deutschkenntnisse

Snobe geht davon aus, dass ein gewisser Prozentsatz der Asylberechtigten unmittelbar eingesetzt werden könnte - etwa als Facharbeiter oder wo die Wirtschaft einen Mangel an Arbeitskräften hat - allerdings nur, „wenn gewisse Voraussetzungen vorher erfüllt worden sind“. Dazu zählt der Spracherwerb, denn „ohne deutsche Sprachkenntnisse ist auch für beste Qualifikationen eine Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt ganz schwer möglich“.

Deutschkurse seien laut Snobe sehr gefragt, die Asylberechtigten seien mobil und sehr arbeitswillig. Auch das AMS selbst bietet Sprachkurse an - für diese stehen rund 300.000 Euro zur Verfügung. Das AMS hat zudem ein sogenanntes Migrantensystem gebildet, das Asylberechtigte in Ballungsräumen unterstützen soll - etwa bei der Ersterfassung.

Über 1.000 Asylberechtigte vorgemerkt

1.034 Asylberechtigte sind derzeit beim AMS Steiermark vorgemerkt - davon sind knapp 800 arbeitslos, etwas mehr als 200 befinden sich bereits in Schulungen, knapp 50 sind auf Lehrstellensuche. Der Großteil der Asylberechtigten, nämlich 80 Prozent, lebt in Graz.

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