Straner nicht verhandlungsfähig: Prozess geplatzt

Der Prozess gegen den ehemaligen Fohnsdorfer Bürgermeister Johann Straner am Landesgericht Leoben ist vorerst geplatzt. Der Beschuldigte gilt derzeit als nicht verhandlungsfähig, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit.

Straner wird sich wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs sowie der Untreue verantworten müssen. Wann, ist aber wieder offen. Die Hauptverhandlung von 29. September bis 7. Oktober musste daher abberaumt werden. Ein neuer Termin wird noch bekannt gegeben.

Fünf Verdachtsfälle

Dem ehemaligen Gemeindeoberhaupt werden insgesamt fünf Verdachtsfälle vorgeworfen: die Förderung für das Fohnsdorfer Kino, dem die Lustbarkeitsabgabe erlassen wurde, eine Zahlung für den Bau der Aqualux Therme ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde sowie eine Kredittilgung und ein Zuschuss für die Therme - beides ohne Gemeinderatsbeschluss - mehr dazu in Straner ab Ende September vor Gericht.

Ermittlungen seit 2009

Zuletzt wird ihm auch noch ein Vertrag zwischen den ÖBB (Straners Arbeitgeber) und der Gemeinde zur Last gelegt, mit dem zu 50 Prozent eine Arbeitskräfteüberlassung vereinbart wurde, wofür die Gemeinde Zahlungen leistete. Die entsprechenden Vereinbarungen soll Straner selbst abgeschlossen haben. Teilweise sollen auch diesbezügliche Gemeinderatsbeschlüsse fehlen. Seit 2009 wurde gegen den Politiker und andere Gemeindemitarbeiter ermittelt.

Ärztliche Atteste führten zu Verschiebung

Bereits vor Monaten - rund um die Erstellung der Anklage - hatte sich eine Mitangeklagte das Leben genommen. Dabei soll es sich um die Lebensgefährtin Straners gehandelt haben. Seither gehe es auch dem Ex-Bürgermeister schlecht. Aufgrund ärztlicher Atteste musste nun der Prozess verschoben werden. Das Gericht wird die vorgebrachten Beschwerden noch prüfen.