Südsteiermark bereit für Flüchtlinge

In Ungarn gelten seit Dienstag verschärfte Gesetze für Flüchtlinge. Diese könnten daher auf ihrer Reise nach Deutschland vermehrt über Slowenien nach Österreich kommen. Steirische Einsatzkräfte sind bereit.

Auch wenn die ersten Flüchtlinge Kroatien erreicht haben - mehr dazu in Erste Flüchtlinge erreichen Kroatien (news.ORF.at): Noch sei kein Flüchtlingsansturm aus Kroatien und Slowenien zu erwarten, berichteten die steirischen Einsatzkräfte übereinstimmend. Dennoch würden sowohl bei der Polizei als auch bei den Rettungsorganisationen Vorbereitungen getroffen, um für alle Fälle gerüstet zu sein, sagte Christian Zöhrer von der Bezirkspolizeiinspektion Leibnitz.

„Mehrere Szenarien durchgespielt“

„Wir haben die Situation komplett im Griff. Wir sind vorbereitet, also uns erwischt man nicht am falschen Fuß. Gewisse Szenarien wurden durchgespielt - natürlich ist das alles theoretisch, und wenn das akut wird, müssen wir situationsbedingt reagieren“, so Zöhrer.

Auch der Arbeiter-Samariterbund, der derzeit Hunderte Menschen in der Schwarzlhalle in Unterpremstätten versorgt, ist bereit für einen Einsatz an der slowenisch-österreichischen Grenze: „Wir werden ein Fahrzeug runterverlegen und ein Zelt als Einrichtung haben. Die, die eine medizinische Unterstützung brauchen, bekommen sie - das sind sehr wenige aus der jetzigen Erfahrung. Vereinzelt brauchen die Leute eine medizinische Versorgung, einmal Medikamente, einmal eine Salbe“, sagte Josef Riener, Landeseinsatzleiter der Steiermark.

Aus Südsteiermark in Großquartiere

Laut Rotem Kreuz funktioniert der Informationsaustausch mit Slowenien und Kroatien gut. Pressesprecher August Bäck zufolge könnte in Spielfeld ein Notquartier geschaffen werden - dafür werde derzeit nach Gebäuden gesucht - mehr dazu in Steirische Notquartiere in Betrieb.

Neben dem Autobahngrenzübergang Spielfeld könnten laut Rotem Kreuz bald auch Flüchtlinge über Bad Radkersburg und Mureck nach Österreich kommen. Von der Südsteiermark aus würden Flüchtlinge aber, wie es auch in Nickelsdorf und Heiligenkreuz der Fall ist, direkt in Großquartiere wie jene in Graz weitergeleitet werden. Die meisten Flüchtlinge wollen bisher von dort aus nach Deutschland weiterreisen.

Bis zu 2.200 Soldaten in Assistenzeinsatz

Noch am Dienstagabend war von 5.000 Flüchtlingen die Rede, die auf den beiden Wiener Bahnhöfen gestrandet waren - Mittwochfrüh hieß es vonseiten der ÖBB, dass beide Bahnhöfe mittlerweile „positiv geräumt“ seien. Einige Menschen konnten mit Zügen weiterreisen, offenbar wurden aber über Nacht Tausende neue Quartiere gefunden.

Große Probleme gab es hingegen weiterhin auf dem Salzburger Hauptbahnhof - mehr dazu in 300 Schutzsuchende wollten bleiben (news.ORF.at). Um 7.00 Uhr startete die Polizei am Mittwoch die Grenzkontrollen im Burgenland an der Grenze zu Ungarn - unterstützt vom Assistenzeinsatz des Bundesheers mit bis zu 2.200 Soldaten - mehr dazu in Grenzkontrollen gestartet (news.ORF.at).

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