Flüchtlinge: Bad Radkersburg trifft Vorkehrungen

Nachdem an der Grenze zu Slowenien wieder kontrolliert wird, bereitet man sich auch in der Südoststeiermark auf allfällige Flüchtlinge vor: In Bad Radkersburg steht die ehemalige Kaserne als Quartier bereit.

Die derzeit leer stehende Mickl-Kaserne - sie war bis 2008 in Betrieb und wurde damals von der Gemeinde übernommen - biete mindestens 100 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf sowie die Möglichkeit, sich auf Feldbetten auszuruhen; auch die Sanitäranlagen seien voll funktionstüchtig, so der Bad Radkersburger Bürgermeister Heinrich Schmidlechner (ÖVP), der in der Bevölkerung „große Hilfsbereitschaft“ ortete.

Bad Radkersburg

Tourismusverband Bad Radkersburg und Radkersburg-Umgebung

Bad Radkersburg liegt direkt an der slowenischen Grenze; bis zum Beitritt Sloweniens zum Schengener Abkommen vor einigen Jahren gab es an der Murbrücke nach Gornja Radgona einen fixen Grenzposten.

Vereinzelt Flüchtlinge aufgetaucht

Schmidlechner betonte, man gehe davon aus, lediglich für den kurzfristigen Aufenthalt von Flüchtlingen sorgen zu müssen. Bisher seien in Radkersburg keine Schutzsuchenden registriert worden; in der südoststeirischen Region sollen Berichten aus der Bevölkerung zufolge aber vereinzelt bereits Flüchtlinge aufgetaucht sein. Diese könnten sich zu Fuß via Ungarn und Slowenien nach Österreich begeben haben - mehr dazu in Südsteiermark bereit für Flüchtlinge.

Die beiden großen steirischen Notquartiere in einem ehemaligen Einkaufszentrum in Graz und am Schwarzlsee waren Donnerstag in der Früh so gut wie leer. Das Land ist dennoch weiter auf Quartiersuche - für Flüchtlinge, die nach Deutschland weiterreisen wollen, aber auch für jene, die in Österreich bleiben wollen - mehr dazu in Flüchtlinge: Land auf dringender Quartierssuche.

Kroatien: „Sie können durchreisen“

Die kroatische Regierung gab indes am Mittwoch grünes Licht für das Durchschleusen von Flüchtlingen in Richtung Slowenien; das Innenministerium nahm deshalb am Mittwoch wieder Grenzkontrollen an der österreichisch-slowenischen Grenze auf - mehr dazu in Grenzkontrollen an slowenischer Grenze.

Flüchtlingsrouten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Slowenien macht Grenzen dichter

Slowenien allerdings plant keine Flüchtlingskorridore nach Westen - Innenministerin Vesna Györkös Znidar dementierte Mittwochabend ein solches Vorhaben: „Das würde gegen EU-Recht verstoßen“, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Hingegen macht Ljubljana die Grenzen noch dichter, seit Mitternacht werden an der Grenze zu Ungarn vorläufig Grenzkontrollen eingeführt.