Verbund prüft Mellach-Verkauf

Nach dem Schiedsgerichtsentscheid im Grazer Fernwärmestreit prüft der Verbund nun erneut „sämtliche“ Optionen für den Kraftwerksstandort Mellach - „einschließlich dessen Verkauf“, wie es von Unternehmensseite am Mittwoch hieß.

Der Verbund betreibt in Mellach ein Steinkohlekraftwerk sowie ein erst 2011 fertiggestelltes, mittlerweile aber unrentables Gaskombikraftwerk - rund um Mellach tobt aber auch schon längere Zeit ein Streit um die Fernwärmeversorgung des Grazer Raums zwischen dem Verbund und der Energie Steiermark.

Schiedsgericht gab Verbund Recht

Der Verbund hatte das wegen des Strompreisverfalls unrentable Gaskombikraftwerk 2014 stilllegen wollen; dagegen wehrte sich die Energie Steiermark und erwirkte eine einstweilige Verfügung - mehr dazu in Fernwärme Graz: Mellach bleibt betriebsbereit (24.9.2014). Am 10. September bekam aber der Verbund vor einem Schiedsgericht Recht - demnach ist er bzw. seine Tochter Thermal Power nicht verpflichtet, eine Ausfallsreserve bzw. Reservekraftwerk bereitzuhalten - mehr dazu in Fernwärme-Zwist: Gericht gibt Verbund recht (11.9.2015).

Der Verbund ist vertraglich verpflichtet, bis zum Jahr 2020 aus dem Steinkohlekraftwerk Mellach bis zu 230 Megawatt (MW) Wärme im Jahr für die Stadt Graz zu liefern. „Unser Ziel Nummer eins ist es, eine langfristige Lösung bezüglich der Fernwärmeversorgung für Graz zu finden“, so eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch.

„Gespräche mit potentiellen Investoren“

Nun werden erneut „sämtliche“ Optionen für den Kraftwerksstandort Mellach - „einschließlich dessen Verkauf“ - geprüft; ab sofort führe der Verbund „unter anderem Verhandlungen mit potenziellen Investoren“. Ob beide Kraftwerke in Mellach veräußert werden sollen, sagte das Unternehmen am Mittwoch aber nicht; auch zu einem möglichen Zeithorizont gab es keine Angaben.

Link: