Stetes Kommen und Gehen in Spielfeld

Im Notlager in Spielfeld ist es derzeit ein stetes Kommen und Gehen: Während zum einen Tausende auf ihren Weitertransport in Richtung Norden warten, wollen ebenfalls Tausende von Slowenien aus nach Österreich einreisen.

Wie viele Menschen wann von Slowenien über Spielfeld nach Österreich einreisen wollen und können, ist nach wie vor völlig unklar.

Tausende Flüchtlinge an der Grenze

Der Montag sei jedenfalls ruhig verlaufen, heißt es von der Polizei - es sei alles ruhig und geordnet abgelaufen, so Polizeisprecher Leo Josefus: „Es hat sich hier ein System bewährt - es werden Kontingenten mit 50, 60 Personen zusammengefasst, die dann genau in die Busse übergehen. Eine Eigendynamik der Menschen als solches, wie wir es schon gehabt haben, dass es sich dann in Bewegung setzt, haben wir am Montag nicht gehabt.“

Zwar ist die Sammelstelle in Spielfeld weiterhin ausgelastet - in den vier Großraumzelten bzw. in den Freibereichen halten sich derzeit mehrere tausend Schutzsuchende auf - so lange das Wetter mitspielt, habe man aber kein Platzproblem, sagt Rot-Kreuz-Sprecher August Bäck.

Das könnte sich jedoch rasch ändern, wenn die Prognosen des weiteren Flüchtlingsstroms eintreten würden: „Wenn hier tatsächlich noch 10.000 Menschen kommen, da wäre es hier gar nicht möglich, mehr an Infrastruktur aufzubauen - da kann man nur schauen, dass man die Transportkapazitäten erhöht und noch mehr Menschen von hier pro Stunde wegbringt“, so Bäck.

Derzeit stehen für den Weitertransport genügend Busse zur Verfügung; zudem fuhr wie schon am Sonntag ein Sonderzug in Richtung Graz - mehr dazu in Sonderzüge und Busse im Einsatz.

Protestkundgebung an der Bundesstraße

Montagnachmittag stellte sich in Spielfeld auch eine Gruppe von etwa 100 Einheimischen an der Bundesstraße auf - sie schwangen die österreichische Fahne und taten ihren Unmut über die Flüchtlingspolitik kund, laut Polizei sei aber alles ohne Zwischenfälle verlaufen.

Hunderte Flüchtlinge auch in Bad Radkersburg

Auch in Bad Radkersburg werden täglich Hunderte Menschen aufgenommen und weitertransportiert: Am Sonntag waren es 1.400 - sie alle konnten bis Mitternacht in Quartiere gebracht werden. Rund 1.000 weitere Menschen passierten dann im Laufe des Montags in kleineren Gruppen die Grenze; sie wurden ebenfalls mit Bussen in Notunterkünfte gebracht, wo allerdings freie Plätze zunehmend Mangelware werden: Die steirischen Notquartiere in Feldkirchen und Graz sind nahezu ausgelastet.

In den Notlagern versorgt weiterhin das Rote Kreuz Steiermark die Menschen - mehr als 100 Mitarbeiter aus der gesamten Steiermark sind im Einsatz. Die Soldaten des Bundesheers werden zudem auf einen länger dauernden Einsatz vorbereitet; sie erhalten dafür auch Unterstützung von Psychologen und Militärseelsorgern.

Spendenabgabe nicht bei Sammelstellen

Für Spenden von Privatpersonen baten die Einsatzkräfte, nicht direkt zu den Sammelstellen zu kommen: Die Zufahrt ist aus Sicherheitsgründen gesperrt. Laut Rotem Kreuz werden derzeit nur Lebensmittelspenden in Form von Bananen und Toastbrot sowie kohlensäurefreies Mineralwasser benötigt - das möge bei den Transitunterkünften in Graz in der Kärntner Straße 218 und in Feldkirchen in der Triester Str. 240 abgegeben werden. Sach- und Kleiderspenden nimmt die Caritas in jedem Carla-Markt werktags entgegen.

Die Flüchtlingssituation scheint sich mittlerweile auch auf den südsteirischen Tourismus auszuwirken: Am vergangenen Wochenende - dem stärksten des Jahres - sei der Andrang deutlich geringer als in den vergangenen Jahren gewesen. Es gebe auch Stornierungen, so die Touristiker - mehr dazu in Flüchtlinge: Urlaubsstornos in Südsteiermark.

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