Unternehmer-Kritik an hohen Lohnnebenkosten
48.000 Steirer sind derzeit arbeitslos - diese Zahl veröffentlichte das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag. Auch in der Steiermark gibt es mehr Arbeitslose, der Anstieg fällt aber schwächer aus - mehr dazu in Arbeitslosigkeit: Silberstreif am Horizont.
„Nein zur sozialen Hängematte“
Mehr als 300 Unternehmer wurden von der Wirtschaftskammer befragt, und deren Präsident Josef Herk fasst das für ihn wenig überraschende Ergebnis so zusammen: „Ein klares Bekenntnis zur Entlastung der Arbeit, aber auch ein klares Nein zur sozialen Hängematte.“
Für 86 Prozent Lohnnebenkosten der Hauptgrund
Die größten Hindernisse für den Abbau der hohen Arbeitslosigkeit sind aus Unternehmersicht die hohen Lohnnebenkosten: 86 Prozent der Befragten sehen hier den Hauptgrund, so Herk. Danach folgen die hohen Steuern- und Abgabenquote sowie bürokratische Hürden. Das Thema bremse die Konjunktur, so Herk, Handlungsbedarf sei gegeben.
Angesichts der derzeit schwierigen Situation am Arbeitsmarkt sehen auch 70 Prozent der Befragten keine Spielräume für Arbeitszeit-verkürzende Maßnahmen wie Einführung einer 35 Stunden-Woche oder einer sechsten Urlaubswoche.
Flexibilität wichtig für Bestehen
Neben einer Senkung der Lohnnebenkosten wünscht sich der Großteil der Unternehmer vor allem mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit: „Die Flexibilität ist ein Punkt, der von vielen Unternehmern gefordert wird, weil auch die Auftragssituationen sehr schwankend sind. Man braucht den Faktor Flexibilität, um am Markt bestehen zu können.“
Auch Sanktionen gefordert
Die Unternehmer sind aber auch für einen härteren Umgang mit Arbeitslosen: So fordern 42 Prozent mehr Sanktionen bei der Verweigerung der Arbeitsaufnahme; außerdem wollen 72 Prozent schärfere Kriterien, um die Mindestsicherung beziehen zu können.