Nach Brückeneinsturz: Freie Fahrt in Frohnleiten

Nach dem Einsturz einer im Bau befindlichen Brücke auf der Brucker Schnellstraße (S35) bei Frohnleiten im Februar heißt es nun wieder „freie Fahrt“ - und das laut ASFINAG einen Tag früher als gedacht.

Der nun praktisch zwei Mal durchgeführte Neubau der 400 Meter langen Murbrücke wurde nur einen Monat später als in der ursprünglichen Planung abgeschlossen - die S35 zwischen Badl und Rothleiten sei damit ab sofort wieder uneingeschränkt befahrbar, so ein ASFINAG-Sprecher.

Dieser Abschnitt der Schnellstraße wurde in den vergangenen Monaten erneuert, unter anderem mit zehn Brücken, eine davon nagelneu; auf zehn Kilometern Länge wurden neuer Asphalt aufgetragen und neue Sicherheitseinrichtungen installiert.

Lehrgerüst hielt Belastung nicht stand

Nach dem Einsturz der Frohnleitner Brücke hatte die ASFINAG einen unabhängigen Sachverständigen mit der Ursachenerforschung beauftragt. Dessen Gutachten habe klar gezeigt, dass das für den Brückenbau verwendete Lehrgerüst der Belastung nicht standgehalten habe. Das Trag- bzw.- Lehrgerüst sei nur für die Betonierlast dimensioniert gewesen, nicht jedoch für höhere Belastungen nach dem sogenannten Vorspannen oder Ausschalen.

Andere Baumethode

Man habe daher eine andere Baumethode angewendet: Die ursprüngliche Methode sah eine Errichtung in „erhöhter Lage“ vor - der Brückenteil wurde etwa einen Meter höher errichtet und hätte mit hydraulischen Pressen abgesenkt werden müssen. Nach dem Einsturz entschied die ASFINAG, dass der Weiterbau in sogenannter „Endlage“ zu erfolgen habe.

ASFINAG gibt Schaden weiter

ASFINAG-Vorstand Alois Schedl hatte im Sommer die Schadenshöhe auf unter fünf Mio. Euro beziffert, inklusive der Kosten etwa für Zugumleitungen. Die ASFINAG wird den entstandenen Schaden den Baufirmen und Subunternehmen weitergeben, da diese die Verantwortung für die Errichtung hatten. Die Staatsanwaltschaft Graz hatte nach dem Einsturz Ermittlungen wegen fahrlässiger Gemeingefährdung aufgenommen.

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