VW-Skandal: 300 Steirer wollen Schadenersatz

In der VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte hat eine Grazer Anwaltskanzlei nun eine Sammelintervention vorbereitet: Man will für rund 300 betroffene steirische VW-Besitzer Schadensersatzforderungen geltend machen.

Insgesamt sind in der Steiermark rund 60.000 VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Modelle von den Software-Manipulationen bei den Abgaswerten betroffen. Bei Anwalt Harald Christandl meldeten sich bislang knapp 300 Steirer - sie wollen mit der Sammelintervention Schadensersatz für Wertminderung oder auch eine Art Aufwandsentschädigung für die verursachten Kosten bekommen.

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EPA/ Julian Stratenschule

Insgesamt sind in der Steiermark rund 60.000 VW-, Audi-, Seat- und Skoda-Modelle von den Software-Manipulationen bei den Abgaswerten betroffen

„Bis zu 7.000 Euro“

Laut Christandl hätte sich VW Österreich bis jetzt sehr kooperativ gezeigt; je nach Baujahr des betroffenen Fahrzeuges will Christandl Entschädigungen von bis zu 7.000 Euro erreichen: „Wir wollen erreichen, dass einerseits das Fahrzeug in vertragskonformen Zustand gebracht wird und andererseits, dass die damit verbundenen Schäden - Wertminderung, Fahrten zur Werkstätte, Behebungskosten - von VW übernommen werden. Das Ganze dauert natürlich noch an, weil einmal geklärt werden muss, welche technischen Notwendigkeiten erforderlich sind, um das Fahrzeug wieder in vertragskonformen Zustand zu herzustellen - ich bin aber überzeugt, dass VW Interesse haben wird, die Kunden dahingehend zu beruhigen und zu entschädigen, indem sie den nächsten Monaten einen vernünftigen Lösungsvorschlag anbieten werden.“

Gewährleistungsklagen

Neben dieser Sammelintervention wurden außerdem knapp 20 Klagen einzelner Autobesitzer bei verschiedenen VW-Händlern eingebracht. In diesen geht es vor allem um die sogenannte Gewährleistung, sagt Jochen Eberhardt von der Kanzlei „Christandl und Partner“: „Hintergrund ist der, dass es natürlich Fristen zu wahren gilt, insbesondere Gewährleistungs- oder Irrtumsanfechtungsfristen, und damit da für unsere Mandanten nichts passiert, haben wir dort fristgerecht Klagen eingebracht.“ Ein erster Erfolg konnte bereits erreicht werden: VW gab einen Verjährungsverzicht bis Ende 2016 ab.

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