Einbußen durch das neue Glücksspielgesetz

Nach dem neuen Glücksspielgesetz dürfen Spielautomaten künftig nur noch in Kleincasinos aufgestellt werden. Das zwingt viele Kleinstgastronomen zum Aufhören und sorgt auch bei Kommunen und Land für weniger Steuereinnahmen.

Die Steiermark war immer schon ein Eldorado für Automaten - nun wird der Anreiz zum Spielen erschwert: Künftig sind statt bisher 2.600 Automaten nur noch 1.000 erlaubt - mehr dazu in Kleines Glücksspiel wird ab 2016 neu geregelt (2.7.2014).

Allein Stadt Graz verliert rund 1,4 Millionen

Allein die Stadt Graz, in der mehr als 600 Automaten stehen, verdiente bisher mit der Lustbarkeitsabgabe rund 3,3 Millionen Euro im Jahr. Ab dem 1. Jänner wird der Bund die Steuern auf Automaten einheben und dann an die Länder verteilen - durch einen neuen Verteilungsschlüssel werde der Anteil der Stadt Graz fast auf die Hälfte reduziert, sagte Finanzstadtrat Gerhard Rüsch (ÖVP): „Die Stadt wird einen Einnahmenverlust in der Größenordnung von 1,4 Millionen Euro haben, 1,9 werden uns bleiben. Für 1,4 Millionen Euro, die wir in Hinkunft weniger haben, könnte man vier bis fünf Busse für den öffentlichen Nahverkehr anschaffen.“

Nicht nur Graz, auch die anderen Gemeinden und das Land machten bisher mit dem Unglück Suchtkranker gute Geschäfte: 16 Glücksspielmillionen sind es heuer, künftig werden es nur noch zwölf sein. Dazu kommt das Automatenverbot bis nächsten Sommer - mehr dazu in Spielautomaten haben vorerst Pause (26.11.2015) -, das einen weiteren Ausfall an Steuereinnahmen bedeutet, der auch die Gemeinden mit durchschnittlich einigen tausend Euro Verlust betrifft.

Viele Kleinstgastronomen sperren zu

Da Automaten künftig nur noch in Spielsalons stehen dürfen, hätten auch schon Dutzende Kleinstgastronomen zugesperrt, sagte der Spartenobmann für Tourismus in der Wirtschaftskammer, Franz Perhab: „Viele, die diese Automaten nicht mehr aufstellen, haben bereits den Handschuh geworfen - nach Schätzungen waren es 40 bis 50. Wir haben 200 gehabt, und diese Situation wird sich natürlich noch fortsetzen.“

Es sei natürlich schade, wenn Unternehmer aufhören, so Perhab, aber man habe Verständnis für das Gesetz: Es sei auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung, das kleine Glücksspiel nicht an jeder Ecke anzubieten.