Trockenes 2015: Grundwasserpegel sank deutlich

Das überwiegend trockene Jahr hat den Grundwasserpegel sinken lassen: In Teilen der Obersteiermark gibt es die geringsten Pegelstände seit Aufzeichnungsbeginn. Wasserknappheit befürchten Experten aber nicht.

Die Monate März und April sowie Oktober und November sind die für die Grundwasserbildung entscheidenden Phasen - und gerade diese Monate waren im Jahr 2015 besonders trocken.

Vor allem in der Obersteiermark

Dieser Umstand mache sich bei den 900 steirischen Grundwasser-Messstellen mittlerweile bemerkbar, vor allem in der Obersteiermark, so Barbara Stromberger vom hydrografischen Dienst: „Insbesondere im Oberen Murtal, wo wir eigentlich schon die niedrigsten Stände seit Beobachtungsbeginn haben. Wenn man sich die Messstelle Frojach ansieht, da messen wir seit 2005, und da haben wir den niedrigsten Wert seit diesem Zeitraum.“

Entspanntere Lage im Südosten

Besser sieht die Situation derzeit in der Südoststeiermark aus: Dort, wo es bei längeren trockenen Phasen in der Regel rascher Probleme mit dem Grundwasser gibt, sorgten etwas mehr Niederschläge im Oktober für Entspannung. Über das gesamte Jahr 2015 gesehen lagen die Gesamtniederschläge in der Steiermark allerdings um zehn bis 15 Prozent unter dem Schnitt.

„Keine Wasserknappheit in Bezug auf Trinkwasser“

Von einer Wasserknappheit könne man aber nicht sprechen, sagte Johann Wiedner von der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes, „weil eben Brunnen und Quellen ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stellen. Auch wenn in der Oststeiermark vielleicht die eine oder andere Quelle weniger schüttet. Aber es gibt bestimmt keine Wasserknappheit in Bezug auf die Trinkwasserversorgung.“

Würden auch die nächsten Monate ähnlich trocken verlaufen, dann würde es betreffend Trinkwasser schwieriger werden, so Wiedner, aber „dann würden die Sicherheitsmaßnahmen, die wir in den letzten Jahren geschaffen haben, greifen.“

Wassernetz massiv ausgebaut

Das öffentliche Wassernetz wurde in den vergangenen Jahren nämlich massiv ausgebaut. Man habe aus die Erfahrungen des extremen Dürrejahres 2003 gelernt und alleine 60 Millionen in Transportleitungen investiert, sagte der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP). 90 Prozent der Steirer sind mittlerweile an das öffentliche Netz angeschlossen und werden somit sicher mit Wasser versorgt - auch in trockenen Phasen.