LK fordert Bonus für heimische Milchbauern

Die steirische Landwirtschaftskammer fordert den Handel auf, mehr Solidarität mit den heimischen Milchbauern zu zeigen. Der Milchpreis ist weiter auf Talfahrt. Ein Zusatzbeitrag für regionale Milchprodukte könnte helfen.

Der niedrige Milchpreis mache es für Bauern immer schwieriger, wirtschaftlich zu arbeiten. Deshalb fordert die steirische Landwirtschaftskammer die Lebensmittelketten auf, für Milch aus Österreich einen Solidarbeitrag einzuheben.

Dänemark und Deutschland als Vorbild

Als Vorbild sollen andere europäische Staaten dienen, sagt der steirische LK-Präsident Franz Titschenbacher: „In Dänemark und Deutschland werden vom Handel sogenannte Regionalboni verrechnet. Die Konsumenten sind bereit, diesen Regionalbonus als Solidaritätsbeitrag zu bezahlen.“

Eine ähnliche Regelung wünscht sich Titschenbacher auch für Österreich. Die LK hätte demnach gerne, dass die Lebensmittelketten pro Liter Milch, Butter oder Käse einen Beitrag von zehn Cent einheben. Dieser soll dann den heimischen Milchbauern zukommen.

Handelsketten zurückhaltend

Laut Titschenbacher würde das die Konsumenten 30 Euro im Jahr kosten, die Bauern hätten aber einen deutlichen Gewinn. Derzeit bekommen heimische Bauern pro Kilo Milch rund 31 Cent. Vor einem Jahr waren es noch etwas mehr als 40 Cent gewesen. Ein Regionalbonus könnte also die Talfahrt des Milchpreises abfedern.

Die Handelskette Hofer gibt keine konkrete Antwort auf die Frage, ob man sich das Einheben eines solchen Bonus vorstellen könne. Hofer verweist lediglich darauf, dass man seit jeher einen Zuschlag für qualitativ hochwertige Produkte aus heimischer Landwirtschaft zahle. Außerdem seien die Aufschläge für Biomilch heuer mehrfach erhöht worden.

Von Billa heißt es, man verstehe sich als verlässlicher Partner österreichischer Landwirte. Daher wolle man auch in Zukunft Milch und Molkereiprodukte heimischer Anbieter forcieren.

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