„Flying Fox“-Unfall durch menschliches Versagen
Die Frau wollte mit der Seilrutsche, dem „Flying Fox“, vom Dach eines Kaufhauses über die Mur fahren; allerdings prallte sie auf der anderen Seite ungebremst in die Kaimauer - mehr dazu in Mit „Flying Fox“ in Mauer: Schwer verletzt (19.12.2015) und „Flying Fox“-Unfall: Seilrutsche beschlagnahmt(20.12.2015) und „Flying Fox“-Unfall: Rutsche war „in Ordnung“ (22.12.2015).
Expertengutachten noch ausständig
Noch fehle zwar ein Expertengutachten, aber die Einvernahmen des Opfers sowie weiterer Zeugen hätten ergeben, dass menschliches Versagen den Unfall verursachte, sagt Roland Janko von der Alpinpolizei. Das heißt, dass jener Bergführer, der die Anlage betreut hat, eine Bedienungsfehler gemacht haben dürfte, so Janko.
Bremsseil dürfte nicht eingehängt worden sein
Ein technisches Gebrechen könne eigentlich ausgeschlossen werden. So dürfte das Bremsseil der „Flying Fox“-Anlage, auch Interventionsseil genannt, nicht richtig bedient, nicht eingehängt worden sein. Über seinen Anwalt lässt der verantwortliche Bergführer in einer schriftlichen Stellungnahme mitteilen, dass er sich das nicht erklären könne, so Janko: „Wir haben dieses Unfallgeschehen auch mit Lichtbildern, die wir von unbeteiligten Personen bekommen haben, rekonstruieren können. Für ihn ist es einfach unerklärlich, warum er es vergessen hat, dieses Interventionsseil praktisch in die Laufrollen einzuhängen und es dadurch zum Unfall gekommen ist.“
BF Graz
Unfallopfer auf Weg der Besserung
Die Ergebnisse der Ermittlungen werden im Laufe der nächsten Woche an die Staatsanwaltschaft Graz übermittelt, danach wird ein gerichtlich beeideter Sachverständiger zum Aufbau der Anlage selbst sowie zum Unfallhergang Stellung nehmen und eine Expertise anfertigen. Diese soll dann auch Grundlage für das weitere Verfahren sein. Das Unfallopfer konnte am 24. Dezember das Krankenhaus verlassen und befindet sich laut Janko auf dem Weg der Besserung.