BP-Wahl: Nicht nur Zustimmung zu Khol

Die ÖVP schickt Andreas Khol ins Rennen um die Bundespräsidentschaft. Für den steirischen ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer ist das „eine gute Wahl“, es gibt aber auch zurückhaltende bis hin zu kritische Stimmen.

Die ÖVP geht mit dem ehemaligen Nationalratspräsidenten Andreas Khol ins Rennen um das Bundespräsidentenamt - mehr dazu in ÖVP-Chef: Khol ein „gutes Angebot“ (news.ORF.at). Für den steirischen ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer ist das „eine gute Wahl“ - mehr dazu in BP-Wahl: Khol für Schützenhöfer „gute Wahl“.

Pildner-Steinburg: „Kein Signal an die Jugend“

Der Bundespräsident ist oft auch mit Delegationen aus Wirtschaft und Industrie rund um den Globus unterwegs, um Österreich im Ausland zu repräsentieren. Aus der steirischen Wirtschaft wollte die Entscheidung am Montag niemand kommentieren, deutlicher wurde der Präsident der steirischen Industriellenvereinigung, Jochen Pildner-Steinburg: Er zweifelt zwar nicht an der Erfahrung von Andreas Khol, den knapp 75 Jahre alten Chef des Seniorenbundes ins Rennen zu schicken, hält er trotzdem für nicht nachvollziehbar.

„Das ist kein Signal an die Jugend. Andreas Khol ist sicher ein erfahrener Politiker, der seine Zeit gehabt hat, er ist eher ein Verwalter des Staates der alten Gegebenheiten und sicher kein Signal für eine Zukunft“, so Pildner-Steinburg.

ÖVP-Jugend: „Politik keine Frage des Alters“

Einer der Jungen sieht das anders - der knapp 28 Jahre alte Lukas Schnitzer von der Jungen ÖVP Steiermark und seit heuer Landtagsabgeordneter: „Mir als jungem Menschen ist es wichtig zu betonen, dass Politik keine Frage des Alters sein darf - das beste Beispiel ist Sebastian Kurz, wo alle gemeint haben, dass er zu jung ist für ein Ministeramt.“

Andreas Khol

APA/Georg Hochmuth

Ähnliches ist auch von der - 35-jährigen - Klubobfrau der steirischen Volkspartei und Sprecherin für Europa und Außenbeziehungen, Barbara Eibinger-Miedl, zu hören: Sie sieht kein Problem im Alter und hält Khol aufgrund seiner politischen und internationalen Erfahrungen wörtlich für die „absolut richtige Wahl“.

„Ich würde sagen, er ist der richtige Mann zur richtigen Zeit - ob erste oder zweite Wahl, er ist der beste Kandidat, den wir stellen“, so Eibinger-Miedl, die dabei die Absage von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll anspricht - mehr dazu in Pröll wird nicht antreten (news.ORF.at, 7.1.2016).

Nagl: „Niemand als zu alt abstempeln“

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl attestiert Khol die Fähigkeiten eines Staatsmannes und meint, angesichts der Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter werden, dass man niemanden, der mit 75 Jahren gesundheitlich fit ist und sich in den Dienst des Staates stellen wolle, als „zu alt abstempeln“ solle. Kritisch - zumindest offiziell - wollte sich am Montag innerhalb der steirischen ÖVP niemand zur Kandidatur von Andreas Khol äußern.

Negative Stimmen

Negative Stimmen zur Entscheidung der ÖVP für Andreas Khol als Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl gibt es auch innerhalb der steirischen Volkspartei, aber nur inoffizell - man sei nicht glücklich darüber oder es sei kein Signal an die Jugend war immer wieder zu hören; ein offizielles Interview wollten die Kritiker aber nicht geben, und auch ihre Namen sollten nicht genannt werden.

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