Steirische Baufirmen weiter im Trudeln

Auch im neuen Jahr setzen sich die Probleme in der steirischen Baubranche offenbar fort. Neben der Holzbaufirma Mehrl in Aigen im Ennstal, musste auch das Unternehmen Tarbauer Bau in Eggersdorf heuer bereits Insolvenz anmelden.

Das Unternehmen Tarbauer mit Sitz in Eggersdorf bei Graz hat am Montag beim Landesgericht Graz einen Antrag auf Sanierung ohne Eigenverwaltung gestellt, darüber informieren Creditreform, KSV1870 und Alpenländischer Kreditorenverband.

Fortführung angestrebt

Das Unternehmen, das unter anderem Planungen im Hochbau durchführt, aber auch Fertigteilhäuser und Wohnanlagen errichtet, soll vor Schulden von mehr als zwei Millionen Euro stehen. 150 Gläubiger und rund 40 Mitarbeiter sind davon betroffen.

Als Ursache für die Insolvenz wird eine dramatischen Verschlechterung der Situation am steirischen Baumarkt in den letzten Jahren genannt. Einerseits habe das Unternehmen nicht mit den Preisen der ausländischen Billig-Konkurrenz mithalten können, andererseits sei auch eine gewisse Investitionsmüdigkeit zu spüren gewesen, heißt es, was sich letztlich auf die Zahl der Aufträge und damit auch auf den Umsatz niedergeschlagen habe. Zuletzt betrug dieser 7,5 Millionen Euro im Jahr.

Die Chancen für das Unternehmen, fortgeführt zu werden, stehen aber nicht schlecht. Denn bereits im Vorfeld sei das Personal reduziert worden, zehn Mitarbeiter wurden zur KÜndigung angemeldet, vier bereits entlassen.

Pleite auch im Holzbau

Ebenfalls ein Sanierungsverfahren, allerdings ohne Eigenverwaltung, wurde über das Holzbauunternehmen Mehrl GmbH am Landesgericht Leoben eröffnet. Das Familienunternehmen mit Sitz in Aigen im Ennstal, das sich etwa auf den Holzinnenausbau, zuletzt aber auch auf den Hausbau spezialisiert hat, blickt auf Schulden von rund einer halben Million Euro. Das Unternehmen beschäftigte teils bis zu 49 Dienstnehmer, zuletzt nur noch 15. Angestrebt wird eine Weiterführung in verkleinerter Form.

Weiter Probleme in Baubranche

Angesichts der beiden Insolvenzen setzen sich die Probleme der steirischen Baubranche offenbar auch heuer fort. Erst im Vorjahr gab es eine Steigerung der Insolvenzen in diesem Bereich um 24 Prozent, 123 Unternehmen waren in die Pleite geschlittert - mehr dazu in 2015 brachte weniger, aber große Insolvenzen (11.1.2016).

Die größte Pleite betraf im Vorjahr Hanlo - mehr dazu in Hanlo gerettet - Bauprojekte werden fortgesetzt (13.5.2015). Keine Rettung gab es für einen steirischen Fensterhersteller - mehr dazu in Letzter Tag bei stabil-Fenster (27.11.2015).

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