Grimmingtherme vor Verkauf an Niederländer

Die insolvente Grimmingtherme im obersteirischen Bad Mitterndorf wird an eine holländische Investorengruppe verkauft. Darauf haben sich die Gläubiger Mittwochvormittag geeinigt. Der Kaufpreis soll bei 14 Millionen Euro liegen.

Die Therme zählt insgesamt 30 Mitarbeiter und wurde im Oktober 2009 eröffnet, das angeschlossene Clubhotel ein Jahr später. Im Vorjahr schlitterte beides in die Insolvenz, die Gesamtschulden betrugen knapp 30 Millionen Euro, rund 9,6 Millionen davon entfielen auf die Therme - mehr dazu in Grimmingtherme pleite - die anderen „auf Kurs“ (5.10.2015).

Kaufpreis weit unter Investitionen

In einer Ausschusssitzung am Mittwoch haben sich die Gläubiger nun auf den Verkauf der Therme geeinigt und so die Weichen für die Zukunft der Grimming Therme gestellt. Demnach wird ein Konsortium aus den Niederlanden die Therme samt Hotel übernehmen, kolportierter Kaufpreis: 14 Millionen Euro. Und das, obwohl 52 Millionen Euro insgesamt in den Bau der Therme samt Hotel investiert worden waren. Wieviel Geld die Gläubiger letztlich bekommen werden, ist noch unklar.

Grimming Therme Verkauf

Therme Grimming

Die Therme Grimmung soll fortgeführt, alle Mitarbeiter übernommen werden

Gemeinde muss bürgen

Finanziell durch die Finger schauen dürfte aber die Gemeinde Bad Mitterndorf. Sie übernahm eine Bürgschaft für die Grimmingtherme in der Höhe von rund 1,8 Millionen Euro, einen Teil davon wird die Gemeinde über die Gläubigerquote zurückbekommen. Die Gemeinde war ursprünglich auch mit 49 Prozent an der Grimmingtherme beteiligt, der Anteil fiel mit dem Konkurs aber weg.

Die gute Nachricht: Die Anlage soll fortgeführt, alle Mitarbeiter übernommen werden. Jetzt muss noch das Insolvenzgericht dem Verkauf zustimmen, nach einer bestimmten Frist könnte der Verkauf nächste Woche unter Dach und Fach sein. Trotz der finanziellen Verluste sei die Gemeinde daher froh, dass die Grimmingtherme verkauft werde, denn damit seien wichtige Arbeitsplätze gesichert, heißt es.

Pleiten setzen sich fort

Ebenfalls am Mittwoch wurde bekannt, dass auch die obersteirische Sölker Marmor GmbH Insolvenz anmelden musste. Der Betrieb produziert und handelt mit Marmorprodukten, womit es im weitesten Sinne wieder ein Unternehmen aus dem Baubereich trifft. 4,7 Millionen Euro groß soll der Schuldenberg sein. Es wurde am Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren eröffnet, wobei laut KSV 1870 und AKV nur ein Teilbetrieb saniert werden soll, in dem drei Mitarbeiter tätig sind. Insgesamt sind 19 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

Erst diese Woche war über zwei weitere Firmen der Baubranche ein Sanierungsverfahren eröffnet worden - mehr dazu in Steirische Baufirmen weiter im Trudeln (25.1.2016).