Airpower: Landtag für Landesfinanzierung

Der Landtag hat sich am Dienstag mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ für eine Beteiligung des Landes an der Finanzierung der Flugshow Airpower im September in Zeltweg ausgesprochen. Es war eine emotionale Debatte.

Die KPÖ hatte einen Antrag eingebracht, die Drittelbeteiligung einzustellen. Die Debatte zeigte, dass das Thema Flugshow und Eurofighter im obersteirischen Aichfeld immer noch für Emotionen sorgt. Im Jänner gab es Gerüchte über eine mögliche Absage der Airpower. Das Bundesheer stllte klar - die Show findet statt - mehr dazu in Bundesheer dementiert Airpower-Absage.

Flugzeuge auf der Airpower 2013

APA/Bundesheer/Werner Wukoschitz

Die Airpower findet heuer am 2. und 3. September statt.

KPÖ bezweifelt Nachhaltigkeit

KPÖ-Abgeordnete Claudia Klimt-Weithaler sagte, es gehe nicht nur um die stete Lärm- und Umweltbelastung durch Motorsport, Formel 1 und Militärluftfahrt im obersteirischen Aichfeld rund um den Fliegerhorst in Zeltweg und den Red Bull-Ring in Spielberg. „Es stellt sich schon auch die Frage, ob zwei Tage Veranstaltung wirklich die große Nachhaltigkeit bringt. Das heißt ja nicht, dass die Leute dann wieder in die Obersteiermark fahren“, sagte die Abgeordnete. Die Kosten belaufen sich laut den Veranstaltern auf rund 3,75 Millionen Euro, die sich die Veranstalter Bundesheer, Red Bull und die Steiermark dritteln.

FPÖ: „Bösartiger Anschlag auf Bundesheer“

Der FPÖ-Abgeordnete und Heeresoffizier Marco Triller sprach etwa von einem „wieder einmal bösartigen Anschlag der KPÖ auf das Bundesheer“. Rund 50 Luftfahrzeuge des Heeres seien im Einsatz, u.a. die Transportmaschine C-130 Hercules. „Die Abschiebung von Flüchtlingen damit forderten wir seit Jahren, damals waren wir Hetzer, heute ist die Bundesregierung dafür“, so Triller. Im übrigen habe auch LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) einer wichtigen Veranstaltung gesprochen, so der blaue Abgeordnete.

SPÖ räumt Polarisierung ein

SPÖ-Abgeorndte Gabriele Kolar sprach sich grundsätzlich für die Airpower aus, räumte aber ein: „Sie polarisiert massiv in der Region Obersteiermark West. Viele, die früher dagegen demonstrieren gingen, sind nachher auf der Flugshow gewesen. Für die Region brachte die Flugshow touristisch gesehen 2013 neben den rund 300.000 Besuchern auch Hunderte Journalisten, ‚Spotter‘, auch Livestreams in alle Welt“. Es habe auch über 40 Prozent plus bei Nächtigungen gegeben, die Menschen blieben im Schnitt 3,7 Tage.

ÖVP: „Die müssen üben“

ÖVP-Abgeordneter Hermann Hartleb, der aus der Region stammt, gab zu bedenken, dass in Zeltweg Militär stationiert sei: " Und die müssen üben. Es arbeiten dort rund 1.200 Soldaten, ich bin mir sicher, die Region steht zum Stützpunkt". Die Flugshow sei eine der weltbesten und sichersten in Europa. Außer Heer seien im Vorfeld rund 4.000 Leute tätig, die mit Beherbergern und Gastronomie Verträge abschlössen. „Die Airpower ist ein gutes Geschäft für Österreich, es bringt ein Steueraufkommen von 2,7 Millionen Euro, das ist ein Gewinn von einer halben Millionen Euro“, sagte der Mandatar, der auch vorrechnete, wie viele tausend Bratwürste und Hendl während der Veranstaltung konsumiert würden.

Schnitzel-Rechnung der Grünen

„Ich habe mitgerechnet, jeder Besucher müsste nach diesen Angaben alle paar Minuten ein Schnitzel oder ein Bratwürstel essen“, sagte Grünen-Klubobmann Lambert Schönleitner. „Ich verstehe ja, dass man es in der Region verteidigt. Aber man muss sich schon anschauen, wie unser Landeshaushalt beisammen ist. Obwohl immer gesagt wird, wir müssen Ausgaben-seitig sparen. Wenn’s eh so toll rennt, braucht man eh keine so hohe Förderung“. Die Frage sei, wohin gebe man so viele Mittel, denn es handle sich bei der Airpower ja auch um eine Dietrich Mateschitz-Veranstaltung. „Er macht viel in Region und viel richtiges, aber als kluger Unternehmer versteht er es auch, der öffentlichen Hand das Geld aus der Tasche zu ziehen“, so Schönleitner. Nebenbei forderte Schönleitner, langfristig aus dem teuren Eurofighter-Betrieb herauszukommen.

Waffenschau oder internationalesSchaufenster

„Auch Gladiatorenspiele lockten 300.000 Menschen an, nur hat sich die Welt halt weiterentwickelt“, sagte KPÖ-Abgeordneter Werner Murgg. Die KPÖ lasse sich nicht in Ecke der Bundesheergegner stellen, erinnerte Murgg an das KPÖ-Eintreten für die Wehrpflicht und gegen ein Berufsheer. „Es ist aber ein Anachronismus, eine Waffenschau zu veranstalten, die einerseits der Klimakonferenz ins Gesicht tritt und andererseits die Leute zu uns flüchten müssen, weil bei ihnen zu Hause die Bomben fallen“.

Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) pries „Großveranstaltungen, die die Steiermark ins internationale Schaufenster bringen. Ich höre es bei jeder Geschichte, die wir machen, dass wir das Geld dafür woanders investieren können. Die Airpower schafft Beschäftigung, das ist es doch, was die KPÖ immer will“.

Gaspreis Thema im Landtag

Die Landtagssitzung begann am Dienstag mit einer aktuellen Stunde zum Thema Gaspreis. Die KPÖ verlangte eine Senkung des Gaspreises der Energie Steiermark AG - mehr dazu in Gaspreis Thema im Landtag.