AK warnt vor Betrug mit virtuellem Geld

Die Arbeiterkammer warnt vor einer neuen Form des Pyramidenspiels: Mit dem Kauf von virtuellem Geld werden große Gewinne versprochen - die AK vermutet hinter den angeboteten „Onecoins“ aber ein Scheeballsystem.

Seit 2009 kann man mit sogenannten Bitcoins bezahlen - vorrangig im Internet, aber mittlerweile auch schon in Geschäften in Graz oder Wien. Bitcoin war die erste digitale Währung, nun gibt es einen neuen Anbieter, der sich Onecoin nennt und behauptet, dass auch sein digitales Geld eine Kryptowährung sei, und wer sich einkaufe, profitiere. Anders gesagt: Man muss Geld investieren, dann werden einem Gewinne versprochen - die es dann aber nicht gben dürfte.

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Mittlerweile ist die Homepage des betroffenen Anbieters Onecoin Austria nicht mehr einsehbar - die Seite werde derzeit gewartet, heißt es dort

Realer Verlust durch virtuelles Geld

In der Südoststeiermark gab es bereits Treffen, bei der die Firma Onecoin Austria dafür warb, so Bettina Schrittwieser, die Leiterin des Konsumentenschutzes bei der Arbeiterkammer Steiermark: „Hier springen unseriöse Anbieter auf. Es wird ein Kurs vorgegeben, wie sich diese Onecoins in drei Jahren entwickeln werden - das ist aber alles Spekulation.“ Laut Schrittwieser dürfte es jedoch noch keine Geschädigten geben.

Nicht mit Bitcoin vergleichbar

Dass es mittlerweile Firmen gibt, die mit virtuellem Geld schnell reales Geld machen wollen, ist auch in der Branche nicht unbekannt. Der Geschäftsführer des Grazer Bitcoin-Händlers Coinfinity, Max Tertinegg, spricht von Betrug: „Onecoin hat mit einer richtigen Kryptowährung wie Bitcoin überhaupt nichts zu tun. Bei Bitcoins gibt es keine Firma, die dahintersteht - bei Onecoin gibt es dagegen eine Firma, die dahinter steht und diese Coins verkauft. Die sind auch nicht frei handelbar auf irgendwelchen Marktplätzen, man kann sie nur innerhalb dieser Firma handeln, und es gibt auch keinen Händler, wo man mit diesen Onecoins in der Realität irgendwas kaufen könnte. Das sind Zeichen, dass es sich wahrscheinlich um eine Art Pyramidenspiel handelt, wo die Leute einzahlen und die Nachkommenden damit ausbezahlt werden - irgendwann ist Spiel zu Ende und die letzten schauen durch die Finger.“

Tertinegg rät in jedem Fall dazu, sich zu informieren, bevor man sich virtuelles Geld kauft - denn sowohl er als auch die Arbeiterkammer rechnen damit, dass noch weitere unseriöse Anbieter auf den Markt drängen werden.

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