Erste Wahl: Spielfeld ist „Ortsname des Jahres“

Die Arbeitsgemeinschaft für Kartographische Ortsnamenkunde (AKO) hat erstmals den „Ortsnamen des Jahres“ gekürt. Die Wahl fiel auf Spielfeld, dem eine „hohe symbolische Bedeutung“ beigemessen werde, wie es hieß.

Die aus Experten verschiedener Disziplinen zusammengesetzte Arbeitsgemeinschaft hat sich bei der Premiere für Spielfeld entschieden. Das teilte die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Dienstag mit, wo die AKO angesiedelt ist.

„Synonym für Dilemma“

Spielfeld sei ein „Synonym für das Dilemma Österreichs und Europas, einen Mittelweg zwischen menschlicher Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen und praktischen Erfordernissen zu finden“, begründete die Arbeitsgemeinschaft ihre Wahl. Der an der Grenze zu Slowenien liegende Ort war im vergangenen Herbst im Zuge der Flüchtlingsbewegungen zum Schauplatz medialer, politischer und gesellschaftlicher Debatten geworden.

Auch mit politischen Strömungen verbunden

Mit der Wahl eines „Ortsnamens des Jahres“ will die AKO die Bedeutung geografischer Bezeichnungen in das öffentliche Bewusstsein rücken. Ortsnamen hätten nicht nur die Funktion, Räume zu bezeichnen und die Orientierung zu erleichtern. „Sie werden auch mit Werteinstellungen, politischen Strömungen und besonderen Ereignissen verbunden“, so der AKO-Vorsitzende und Geograf Peter Jordan.

Flüchtlingskoordinator zu Spielfeld

Am steirischen Grenzübergang Spielfeld sind bisher rund 159.000 Menschen angekommen und in Bad Radkersburg 49.700. Das neue Grenzmanagement Spielfeld könne rund 11.000 Ankömmlinge am Tag abfertigen, die Ankünfte gingen aber derzeit gegen null, sagte Flüchtlingskoordinator Kurt Kalcher bei dem Vortrag - mehr dazu in Flüchtlingskoordinator: „Bisher nur Fingerübung“.

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