Leichtfried wird Infrastrukturminister

Der Obersteirer Jörg Leichtfried (SPÖ) wird neuer Infrastrukturminister im Kabinett von SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern. In einer Pressekonferenz am Dienstag unterstrich Kern Leichtfrieds Kompetenzen.

Vom Verkehrs- und Sportlandesrat zum Infrastrukturminister befördert der neue Kanzler Christian Kern (SPÖ) den Steirer Jörg Leichtfried - als Ersatz für dessen Landsmann Gerald Klug – mehr dazu in Kern besetzt vier Positionen neu (news.ORF.at). Am Mittwoch soll Leichtfried angelobt werden.

„Schulter an Schulter“

Bei seinem ersten Medien-Auftritt argumentierte der neue SPÖ-Chef seine Wahl: „Wir haben mit Jörg Leichtfried einen Landesrat für Infrastruktur und Verkehr, den ich persönlich aus langjähriger Zusammenarbeit im Europaparlament kenne, und den ich für einen exzellenten, herausragenden Infrastruktur- und Verkehrspolitiker halte. Und ich weiß, wovon ich rede: Wir haben gemeinsam Schulter an Schulter schon bei vielen Fragen agiert.“

Auch der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) äußerte sich zufrieden: „Jörg Leichtfried hat bisher in seinem Ressort die S-Bahn-Offensive voran getrieben, alles für die Verkehrssicherheit der Steirerinnen und Steirer getan sowie die Ökoförderungen forciert. Er wird als Verkehrsminister dafür sorgen, dass auch Österreich ordentlich abfährt."

Keine überhasteten Maßnahmen

Leichtfried ist trotz seiner ruhigen Art einer der rar gewordenen markanten Köpfe in der steirischen SPÖ. Er war 2004 bis 2015 EU-Parlamentarier, zuletzt als Delegationsleiter. 2015 wurde er in die steirische Landesregierung geholt.

Dort übernahm er ein bunt zusammengewürfeltes Ressort: Infrastruktur, Umwelt, Sport und Tierschutz. Seine neue Funktion ging der Obersteirer, wie es seine Art ist, langsam an - erst Kennenlernen der Player, vernetzen, einbinden, keine überhasteten Maßnahmen, damit es nicht „den Bach runtergeht“. Schnellschüsse sind nicht seine Sache. Wenn er sich zu einem Thema noch keine grundlegende Meinung gebildet hat, bereitet sich Leichtfried gründlich vor.

In seiner kurzen Amtszeit in der steirischen Landesregierung hat er den S-Bahn-Ausbau in der Obersteiermark vorangetrieben und versucht, mit den - zuletzt leicht geschrumpften - Mitteln in seinem Ressort, das Maximum herauszuholen.

Feindbild Schwarz-Blau

Als Schwergewicht gilt Leichtfried in Verkehrsfragen. Jahrelang war er in diesem Bereich in Brüssel tätig, ist daher europäisch vernetzt und kennt die Vorgaben und Möglichkeiten. Als langjähriger EU-Parlamentarier spricht er sehr gut Englisch und passabel Französisch.

Seine ersten politischen Sporen hatte sich Leichtfried unter Schwarz-Blau verdient. 2000 betrat er die politische Bühne und forderte als geschäftsführender Bundesvorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ sofort den Rücktritt von Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).

Früher politischer Beginn

Jörg Leichtfried ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Er studierte Rechtswissenschaften und war von 1995 bis 1999 bei der Arbeiterkammer Steiermark als Rechtsreferent tätig. 1998 bis 2004 war Leichtfried Fachbereichsleiter im Bürgerservice in Bruck/Mur. Sein politischer Werdegang begann aber schon früher: 1982 bis 2000 war er in verschiedenen Funktionen der Sozialistischen Jugend (SJ) bzw. der Jungen Generation (JG) tätig.

Link: