„Poison Ivy“ erstmals in Österreich aufgetaucht

Auf einem Privatgrundstück im Westen von Graz ist die gefährliche Pflanzenart Giftsumach - auch bekannt als „Poison Ivy“ - erstmals in Österreich aufgetaucht. Schon eine leichte Berührung führt zu starken allergischen Reaktionen.

Aufgrund seiner für den Menschen unangenehmen Nebenwirkung hat es „Poison Ivy“ sogar zu der Figur einer giftgrünen, rothaarigen Schurkin in Batman-Comics und -Filmen gebracht - nun ist das Gewächs erstmals in Österreich aufgetaucht.

Gift-Efeu wird seinem Namen gerecht

Die Pflanze aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) besitzt eines der stärksten bekannten Kontakttoxine. Im Bereich des Grazer Plabutsch haben diese Wirkung zwei Kinder zu spüren bekommen - sie mussten vor zwei Wochen mit einem extremen Hautausschlag zum Hautarzt: Auf dem Grundstück ihrer Eltern entdeckte man dann entlang eines Zaunes über mehrere Meter hinweg das buschige, bereits rund 80 Zentimeter hohe strauchartige Gewächs.

Poison Ivy Giftsumach Gift-Efeu

APA / BOTANISCHER GARTEN GRAZ / DR. URSULA BROSCH

„Österreichweit war das Vorkommen dieser Pflanze bisher unbekannt. In Graz handelt es sich um einen lokal sehr gut begrenzten Bereich, der bereits gesichert wurde“, bestätigte Wolfgang Hübel, Sicherheitsmanager der Stadt Graz einen Bericht in der Mittwochsausgabe der „Kleinen Zeitung“.

Vorsicht, giftig!

Der Giftsumach, auch „Poison Ivy“ oder „Gift-Efeu“ genannt, ist in der Wissenschaft als „Toxicodendron radicans“ bekannt.

Keine Lebensgefahr

Aber was genau macht den Gift-Efeu eigentlich so giftig? „Es sind die Drüsenhaare der Pflanze, die bei Berührung bestimmte Harze, die hoch allergen wirken, absondern. Bei der ersten Berührung passiert noch nichts, erst beim zweiten Mal reagiert der Körper mit Rötungen und Schwellungen, die aber nicht lebensgefährlich sind“, weiß Christian Berg, Leiter des Botanischen Gartens der Universität Graz, der sich den Giftsumach auch schon selbst ansah.

Noch keine weiteren Funde

Aus seiner Sicht könne nicht ausgeschlossen werden, dass es noch mehr Standorte in Graz und dem Grazer Umland gibt, vor allem auch deshalb, weil man nicht wisse, wie und wann die Pflanze eingeschleppt wurde: „Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika, wo sie in Laubwäldern wächst. Wie man sieht, gedeiht sie auch in Graz sehr gut“, so Berg. Laut Hübel gab es bei den bisherigen Begehungen jedoch keine weiteren Funde.

Die Zivilschutzabteilung der Stadt bemüht sich, eine weitere Ausbreitung zu verhindern: „Unsere Mitarbeiter werden mit Schutzanzügen die Pflanzen samt Erdreich ausgraben und entsorgen“, betonte Hübel. Die Entsorgungsart steht derzeit noch nicht fest: Laut Berg sollte es reichen, wenn die Pflanzen eingegraben werden und im Erdreich verrotten. Es werde aber auch überlegt, die Gewächse zu verbrennen - dann allerdings bei Hochtemperatur, weil nach bisheriger Literatur das Kontaktallergen selbst noch im Rauch toxisch wirken soll, so Hübel.

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