Borckenstein kann weiterbestehen

Der Anfang Februar in die Insolvenz geschlitterte Garn-Hersteller Borckenstein aus Neudau kann weiterbestehen. Die Gläubiger haben am Montag den Sanierungsplan angenommen. Rund 150 Mitarbeiter behalten damit ihren Job.

Borckenstein wurde vor 227 Jahren als erste mechanische Spinnerei Österreichs gegründet – am Standort Neudau werden seit 1845 Garne und Zwirne produziert. Anfang des Jahres führte der enorme Preisdruck das Unternehmen in eine existenzbedrohende Lage – am 10. Februar musste schließlich Insolvenz angemeldet werden – mehr dazu in Borckenstein insolvent (10.2.2016).

Borckenstein in Neudau

Borckenstein

Die Firma Borckenstein in Neudau wird auch in Zukunft Garne und Zwirne produzieren

22,8 Millionen an Forderungen

Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen noch 286 Dienstnehmer beschäftigt. Mittlerweile wurde der Personalstand auf 152 Mitarbeiter reduziert und zumindest für diese gibt es jetzt die erfreuliche Nachricht, dass sie weiterhin bei Borckenstein arbeiten können.

Laut den Kreditschutzverbänden KSV1870 und AKV wurde der Sanierungsplan heute Mittag von den Gläubigern einstimmig angenommen. Vorgesehen ist eine 20-Prozent-Quote. Drei Prozent müssen innerhalb von 14 Tagen beglichen werden – der Rest in Raten binnen 24 Monaten. Die berücksichten Forderungen betragen insgesamt 22,8 Millionen Euro.

Eingeschränkte Produktpalette

Die Finanzierung ist gesichert – vor allem aufgrund der finanziellen Zuschüsse durch das italienische Mutterunternehmen Fil Man Made Group (FMMG) und die Unterstützung des Hauptlieferanten Lenzing AG, so die steirischen Kreditschützer. Neben der Verkleinerung des Personalstandes muss aber auch die Produktpalette eingeschränkt werden. Künftig wird sich Borckenstein auf die Erzeugung von Spezialprodukten im Bereich Garn und Zwirn konzentrieren.

Link: