Mordfall Heinz Kern: Ermittlungen eingestellt

Vor 44 Jahren ist der Grazer Tanzschulbesitzer Heinz Kern Opfer eines Giftmordes geworden. Vor drei Jahren wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen - sie brachten aber keine neuen Ergebnisse und wurden wieder eingestellt.

Der Grazer Tanzschulbesitzer hatte 1972 mit Arsen vergiftetes Verhackertes und Fleischwaren gegessen, die ihm per Post zugesandt worden waren - von wem, konnte nie restlos geklärt werden. 2013 wurden die Ermittlungen neu aufgenommen: Drei Jahre lang wurde mit den heute zur Verfügung stehenden Technologien - Untersuchungen, die es zur Zeit des Mordes noch nicht gab - versucht, neue Hinweise zu finden, die zum Täter führen.

DNA nicht zuordenbar

Größte Hoffnung wurde dabei auf mögliche DNA-Spuren gesetzt: Unter anderem wurde die DNA auf dem damals sichergestellten Jausen-Paket und auf dem beiliegenden Schreiben überprüft - beides hatte der Täter in Graz aufgegeben, als Absender war eine obersteirische Adresse angegeben. Laut Staatsanwaltschaft Graz hätten die Untersuchungen im Labor eine so genannte „Mischspur“ zu Tage gefördert, was so viel heißt, dass in einer Spur die DNA mehrerer Personen zu finden war und somit keiner bestimmten Person zugeordnet werden konnte.

Keine neuen Ermittlungsansätze

Daneben wurden dutzende Personen, die sich damals im Umkreis des Opfers aufhielten und die etwas über die Tat oder den Täter wissen könnten, noch einmal einvernommen - allerdings als Zeugen und nicht als Beschuldigte, wie die Staatsanwaltschaft betont. Aber auch aus diesen Befragungen hätten sich keine neuen Ermittlungsansätze ergeben, heißt es.

Die sogenannten Cold-Case-Untersuchungen wurden daher abgebrochen, was allerdings nicht heißt, dass die Ermittlungen nicht wieder aufgenommen werden könnten, so die Staatsanwaltschaft, die sich - ebenso wie die Witwe des Opfers, Helga Kern-Theissl - vorerst weiterhin damit abfinden muss, dass der Mord an dem Grazer Tanzschullehrer auch nach 44 Jahren ungeklärt bleibt.