Tierwelt Herberstein trauert um Löwen Brutus

Die Tierwelt Herberstein trauert um ihren Löwen Brutus. Nach zehn Tagen intensiver tierärztlicher Behandlung musste das mähnenlose, 16 Jahre alte Tier am Dienstag eingeschläfert werden.

„Brutus wurde 2000 in Kopenhagen geboren und kam über Schönbrunn im Jahr 2002 zu uns nach Herberstein“, sagt Geschäftsführerin Doris Wolkner-Steinberger tief betroffen: „Er war gemeinsam mit seinem Partner Simba vor allem bei den kommentierten Fütterungen zum Publikumsliebling geworden.“

Brutus

APA/Rebecca Stessl

Der Gesundheitszustand des 16 Jahre alten Raubtieres hatte sich zuletzt drastisch verschlechtert, sodass dem zoologischen Leiter Reinhard Pichler keine andere Wahl blieb, als ihn einzuschläfern.

Ein Löwe ohne Mähne

Brutus war der männliche Löwe ohne Mähne, das war sein Markenzeichen: Das Tier war in jungen Jahren aus medizinischen Gründen kastriert worden, dadurch blieb ihm das Wachsen einer haarigen Mähne verwehrt. In freier Wildbahn werden Löwen zehn bis 14 Jahre alt, in Zoos können sie aber auch bis zu 20 Jahre alt werden.

Neuer Mitbewohner gesucht

Sein Partner Simba (mit Mähne) gilt als Wahrzeichen der Tierwelt Herberstein, der Löwe ist auch im Logo des Parks verankert. Die Suche nach einem neuen Mitbewohner für Simba ist bereits voll angelaufen, da Löwen nicht alleine gehalten werden dürfen. In erster Linie habe man mit dem Tiergarten Schönbrunn Kontakt aufgenommen, „weil da die Nähe gegeben ist und Schönbrunn auch Löwen hat. Aber wir sind auch in Kontakt mit allen deutschen Zoos, weil wir versuchen, aus einem Zoo jetzt Jungtiere zu bekommen“, so Wolkner-Steinberger; Weibchen würden bevorzugt werden, denn dann sei auch Löwen-Nachwuchs denkbar.

Allerdings: Einen neuen Löwen in Herberstein einzugewöhnen, sei alles andere als einfach und mit erheblichen Kosten verbunden. „Wir müssen eine Quarantänestation vorbereiten, wo sich das neue Tier eingewöhnen kann, wo wir langsam, Schritt für Schritt versuchen werden, die Tiere aneinander zu gewöhnen. Was natürlich fehlt, ist ein Haus und was auch noch fehlt, ist ein Zaun - und da brauchen wir natürlich jetzt ein wenig Zeit, um das zu bauen und auch finanzielle Mittel“, so die Herberstein-Geschäftsführerin.

Einzug in spätestens drei Monaten geplant

Wie hoch die Kosten für alle Um- und Neubaumaßnahmen sein werden, könne man derzeit noch nicht sagen, heißt es. Ein Löwe aus einem anderen Tierpark kostet nichts, allerdings „muss man den Transport übernehmen, und das wird auch nicht so billig sein. Da müssen etwa die Tierpfleger und der Tierarzt dabei sein, damit das neue Tier dann wirklich gesund in Herberstein eintrifft“ - und das soll in spätestens drei Monaten so weit sein.

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