Computerhilfe für bessere Krankenhausaufnahme

Unter dem Schlagwort „Virtuelle EBA“ starten KAGes, Rotes Kreuz und Gesundheitsfonds im August den Probebetrieb für ein neues Computerprogramm: Patienten sollen rascher im richtigen Krankenhaus aufgenommen werden können.

Mit dem neuen Programm („EBA“ steht für Erstuntersuchung, Beobachtung und Aufnahme) sind Rettungsleitstelle, Einsatzkräfte und sämtliche steirische Spitäler künftig online miteinander verbunden. Wird ein Patient beispielsweise von der Rettung abgeholt, können seine Daten bereits vorab in das Programm eingegeben werden - so erfahren die Ersthelfer sofort, welches Krankenhaus für diesen Patienten am besten geeignet und am nächsten gelegen ist.

Überlastungen werden minimiert

Notarzt und Sanitäter sehen in dieser virtuellen EBA zudem auf einen Blick, ob ein Spital oder eine Abteilung gerade überlastet ist; somit muss der Patient dann möglicherweise nicht in das nächstgelegene, sondern ins übernächste Krankenhaus gebracht werden, sagt KAGes-Manager August Gomsi.

Neben den Betriebszeiten sind in dem neuen EDV System aber auch sämtliche verfügbare Diagnosegeräte eines Spitals gespeichert: „In der Peripherie, wo dann tatsächlich über eine größere Entferung, kein weiteres CT oder MR vorhanden ist, da wäre es insobesondere in Situationen wie Wartungen oder Überlastungen hilfreich, ein anderes Spital anzufahren“, sagt Gomsi.

Spital bekommt vorab wichtige Patientendaten

Aber nicht nur die Sanitäter und das Rettungsteam profitieren von dem neuen System - auch das Krankenhaus bekommt die Patientendaten schon vor Eintreffen des Kranken und kann sich so optimal vorbereiten. Das System berechnet sogar die ungefähre Ankunftszeit.

Wichtig sei das unter anderem bei Massenunfällen; so könne künftig eine rasche Versorgung sichergestellt werden, bestätigt Landesrettungskommandant Peter Hansak: „Heute müssten wir in so einem Fall jedes Krankenhaus einzeln anrufen und telefonisch abfragen, wie viele Patienten es nehmen kann.“

Vollbetrieb ab November geplant

Ab August läuft die virtuelle EBA im Probebetrieb, ab November soll das System dann in den Vollbetrieb gehen. Bisher wurden für die virtuelle EBA laut KAGes 60.000 Euro an Lizenzgebühren in die Hand gekommen, dazu würden künftig noch laufende Wartungskosten kommen.

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