Gleinalmtunnel nach Brand einen Monat gesperrt

Insgesamt zwölf Verletzte und etliche Staus Donnerstagabend waren die unmittelbaren Folgen eines Brandes im Gleinalmtunnel auf der Pyhrnautobahn (A9). Der Tunnel wurde schwer beschädigt und bleibt einen Monat gesperrt.

Ein umgebauter Reisebus hatte am Donnerstag im Gleinalmtunnel Feuer gefangen und brannte in der Folge völlig aus; dabei bekam der Tunnel einiges ab: Nahe dem Nordportal wurden die Zwischendecke und die technische Einrichtungen auf einer Länge von bis zu 20 Metern beschädigt, es müssen rund 80 Tonnen Beton abgetragen und ersetzt werden.

Tunneldecke schwer beschädigt

„Wir können zurzeit noch nicht sagen, wie sehr die Tunnelröhre beschädigt ist, es hat sich in der Nacht aber gezeigt, dass die Decke schwere Schäden hat. Der Beton ist noch so warm, dass man gar nicht hineingehen und das genau beurteilen kann, aus heutiger Sicht gehen wir aber von über einem Monat Sperre aus: Wir müssen beurteilen, wie schwer die Schäden sind, dann müssen wir ein Sanierungskonzept machen - und da muss man sagen, Sicherheit geht vor, da kann man niemanden durchfahren lassen“, so ASFINAG-Geschäftsführer Rainer Kienreich am Freitag.

Ausweichen kann man über Bruck und die S6 und S35 - laut Kienreich werden auf dieser Umleitungsstrecke auch Baustellen rückgebaut, um den Verkehr am Fließen zu halten. Pkw-Fahrer, die von Graz ins Murtal wollen, weichen am besten über die B77 und das Gaberl aus. Der Transitverkehr wird großräumig über Tauern- und Südautobahn umgeleitet.

Jedenfalls eine Herausforderung werden zwei Großveranstaltungen im Murtal Mitte August und Anfang September: der Moto-GP auf dem Red Bull Ring (12. bis 14.8.) und die Flugshow Airpower (2. bis 3.9.) in Zeltweg - zum einen Ereignis werden rund 200.000, zum anderen Event bis zu 300.000 Besucher erwartet.

Sicherheitsvorkehrungen funktionierten perfekt

Der dänische Bus war am Donnerstag nach 18.00 Uhr nahe dem Nordportal des Tunnels in Flammen aufgegangen, sagte Feuerwehreinsatzleiter Gerhard Sampt: „Als die ersten Einsatzkräfte zur Brandstelle vordringen konnten, da war schon eine sehr große Hitze; da wurde festgestellt, dass das ein Reisebus war, der zu einem Wohnmobil umgebaut worden war, und dass sich da sieben Personen drinnen befunden haben, die sich aber alle zum Nordportal retten haben können.“

Die sieben Dänen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht. Auch fünf Feuerwehrleute mussten im Krankenhaus versorgt werden. ASFINAG-Geschäftsführer Kienreich ist aber froh, dass nicht mehr passierte: „Die Sicherheitseinrichtungen haben perfekt funktioniert, und das hat - zusammen mit dem richtigen Verhalten der Autofahrer - auch dazu geführt, dass alle sofort herausgekommen sind. Man muss sagen, wenn so ein Brand ist, so heiße Temperaturen entstehen, dann kommt man irgendwann an die Grenze der technischen Leistungsfähigkeit, aber die Technik hat ihren Zweck erfüllt.“

Auf der Umleitungsstrecke passierte beim Knoten St. Michael ein Unfall - sechs Pkws prallten aufeinander. Fünf Personen wurden hier verletzt, und große Staus waren die Folge.

Fünf Tote bei Unfall vor fünf Jahren

Die Pyhrnautobahn ist im Bereich Gleinalm nur als zweispuriger, 8.320 Meter langer Tunnel ausgebaut. An der zweiten Röhre wird gearbeitet, sie soll 2017 fertiggestellt sein. Vor fast genau 15 Jahren war es im Gleinalmtunnel zu einem schweren Unfall gekommen: Am 6. August 2001 löste ein Autounfall einen Brand aus, bei dem eine fünfköpfige niederländische Familie ums Leben kam.

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