Graz macht Amtsdeutsch verständlicher

Die Initiative „Graz verständlich“ des Magistrats und der Holding Graz soll den Schriftverkehr deutlich verständlicher machen: Einfache Formulierungen und freundliche Worte ersetzen nun das klobige Amtsdeutsch.

Aus „abgelten“ wird „bezahlen“, aus „Gesamtdienstleistungsanbieter“ wird „Rundumversorger“, und aus „Urgenz“ wird „Erinnerung“ - um nur einige wenige Beispiele zu nennen. So wird beim Magistrat und der Holding Graz das Amtsdeutsch aus dem Schriftverkehr verbannt. Besonders in den Ressorts Soziales, Personal und bei den Grazer Linien wurden Aussendungen und E-Mails schon deutlich vereinfacht.

Informationsaustausch soll erleichtert werden

Die Initiative „Graz verständlich“ soll vor allem den Informationsaustausch zwischen den Bürgern und dem Magistrat vereinfachen: „Wir hoffen, dass die Grazerinnen und Grazer merken, dass wir eine Sprache sprechen, die sie auch wirklich verstehen. Wir wollen kurz und bündig sein, wir wollen freundlich sein, wir wollen auf den Punkt kommen - und das hilft allen, die mit uns in Verbindung treten“, sagte Martin Haidvogl, Magistratsdirektor der Stadt Graz.

Leitfaden und Workshops

Ein über 30-seitiger Leitfaden soll den Mitarbeitern helfen, positiver und prägnanter zu formulieren. Zusätzlich wurden auch diverse Schulungen veranstaltet, wie Haidvogl sagte: „Wir haben mehrere Workshops gemacht und dort einmal die Grundregeln entworfen, wie wir künftig sprechen und schreiben wollen. Dann haben wir in mehreren Kursen 50 Kolleginnen und Kollegen geschult, die die Aufgabe haben, das jetzt in ihre Abteilungen weiterzutragen.“

Freude über positive Rückmeldungen

Die Vereinfachung der Kommunikation hat der Holding Graz bereits positives Feedback gebracht: „Die Rückmeldungen sind sehr, sehr erfreulich. Wir bekommen sehr viele Dankesschreiben für diese klaren und deutlichen Worte - und dass nicht verschnörkelt herumgesprochen oder nicht auf den Punkt gekommen wird“, sagte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 60.000 Euro, wobei sich das Magistrat und die Holding Graz diese jeweils zur Hälfte teilen.

Bereits einige Erfahrungen mit verständlicherem Amstdeutsch gesammelt hat die Stadt Salzburg - mehr dazu in Gute Erfahrung mit verständlichen Amtsbriefen (salzburg.ORF.at; 9.8.2016).

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