Neue Zigarettenverpackungen zeigen Wirkung

Auf immer mehr Zigarettenverpackungen sind Schock-Bilder zu sehen. Daneben ist aber auch die Nummer des Rauchfrei-Telefons abgedruckt - und diese Art der „Werbung“ zeigt Wirkung.

Seit Mitte Mai ist auf Zigarettenpackungen neben den Schock-Bildern die Nummer des Rauchfrei-Telefons abgedruckt, wodurch sich die Anzahl der Anrufer mehr als verzehnfachte, sagt Andrea Hirschenberger, Generaldirektorin der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse: „Wir haben beim Rauchfrei-Telefon 3.900 Anrufe allein im Juli 2016 zu verzeichnen - das sind mehr als im ganzen Jahr 2015. Diese Kombination aus Schock-Bildern, Text und Information - nämlich: Wohin kann ich mich wenden? - zeigt, dass die Menschen dementsprechend agieren und anrufen.“

Ziagrettenpackung

APA/EPA

Das Rauchfrei-Telefon erreicht man unter der kostenfreien Nummer 0800 810 013.

Informationen und Hilfe

Das Rauchfrei-Telefon gibt es bereits seit zehn Jahren. Es soll all jenen Information und Hilfe bieten, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Je nach Bundesland bekommen Interessenten dann regionale Entwöhnprogramme vorgeschlagen, in der Steiermark beispielsweise das Seminar „Rauchfrei in sechs Wochen“.

Schock-Bilder sind umstritten

Von den Schock-Bildern erhofft sich die Hirschenberger, dass vor allem Jugendliche vom Rauchen abgehalten werden. Genau das Gegenteil befürchtet allerdings Christian Scherer von der Krebshilfe Steiermark: Er meint, die Bilder könnten das Interesse Jugendlicher erst wecken. Für Gert Weilharter von Vivid, der Fachstelle für Suchtprävention, wären wiederum weiße Packungen besser gewesen.

Weitere Maßnahmen gefordert

Maßnahmen wie die Schock-Bilder und das Rauchverbot in der Gastronomie seien laut Andrea Hirschenberger Schritte in die richtige Richtung, sie wünsche sich aber noch mehr: „Zigaretten sind eines der wenigen Güter, die man 24 Stunden, 365 Tage im Jahr immer zumindest über die Zigarettenautomaten erhalten kann. Auch diese ständige Verfügbarkeit müsste man einschränken, um hier tabakpräventiv vorzugehen.“ Außerdem solle das Rauchen erst ab 18 Jahren statt wie derzeit ab 16 Jahren erlaubt sein, so Hirschenberger.

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