FPÖ fordert Schuluniformen für steirische Schulen

Die FPÖ fordert die Einführung einheitlicher Schulkleidung an allen steirischen Schulen - dies würde das Lernverhalten positiv beeinflussen. Mit einem entsprechenden Antrag im Landtagsausschuss blitzte man jedoch ab.

Wieder einmal wird der Ruf nach Schuluniformen laut - diesmal kommt er von der FPÖ. Im Ausschuss wurde dem Antrag eine Abfuhr erteilt, trotzdem will die FPÖ an ihren Forderungen festhalten, denn eine einheitliche Bekleidung solle viele Vorteile bringen.

Befragung an steirischen Schulen gewünscht

Von einer Schuluniform wolle man aber nicht sprechen, so FPÖ-Landtagsabgeordneter Marco Triller, im FPÖ-Antrag ist von einer „einheitlichen Schulbekleidung“ die Rede: Darunter stellen sich die Freiheitlichen etwa eine Hose und ein T-Shirt für Buben oder ein Kleid bei Mädchen vor. Jede Schule soll sich in Absprache mit den Schülern und Eltern ihre einheitliche Garderobe auswählen dürfen. Dafür will die FPÖ eine landesweite Befragung an Volks- und Neuen Mittelschulen durchführen.

FPÖ will „Zusammengehörigkeitsgefühl stärken“

Mit einer derartigen Maßnahme könne das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Schule gestärkt und dem Konkurrenzverhalten unter den Schülern entgegengewirkt werden, heißt es als Begründung von Seiten der FPÖ. Und wer nicht ständig über Modetrends nachdenken müsse, der würde auch besser lernen, so Marco Triller: „Ich bin auch davon überzeugt, dass das Lernverhalten der Schüler mit Sicherheit steigen wird, weil sie nicht an trendige Kleidung denken müssen.“

Schulklasse Mädchen

ORF

Durch einheitliche Schulbekleidung will die FPÖ das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Schulen stärken

Ein weiterer Vorteil sei laut FPÖ, dass schulfremde Personen, die sich widerrechtlich auf dem Schulgelände aufhalten, schneller identifiziert werden könnten. Dabei gehe es natürlich nur ums Erkennen, nicht ums Überwachen, so Triller: „Es geht da nicht um eine Anzeige, es ist natürlich gerade in Volksschulen dann einfacher, die eigenen Schüler zu erkennen. Es gibt immer wieder Personen, die sich auf öffentlichem Schulgrund einfinden, und uns geht es einfach nur darum, dass die Lehrer die Schüler dann besser erkennen können.“

Keine gesetzliche Grundlage für Befragung

Seitens der Landesregierung ist das Thema vorerst vom Tisch: Die Länder hätten generell keine gesetzliche Grundlage für eine Befragung an den Schulen, so Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ). Das Schulunterrichtsgesetz sei Bundessache: „Wenn es einen Bedarf von Lehrern, Eltern und Schülern gebe an einer Schule, wird es dort diskutiert und wird dort einer Entscheidung zugeführt“, so Lackner. Außerdem kenne sie keine Studie, die belegen würde, dass das Äußere eines Menschen zum schulischen Erfolg beitragen würde.

Grüne: „Idee aus vorigem Jahrhundert“

Die steirischen Grünen sprechen in einer Aussendung von einer „Idee aus dem vorigen Jahrhundert“: Es gebe ganz andere Baustellen im Bildungsbereich, die endlich angegangen werden müssen, um allen Kindern die besten Chancen zu ermöglichen, so die Grüne Bildungssprecherin Sabine Jungwirth.

Sacré Coeur schaffte Uniform ab

Am Grazer Sacré Coeur wurde die Schuluniform vor vier Jahren abgeschafft. Nur mehr bei festlichen Anlässen und bei Schulfotos muss eine einheitliche Kleidung getragen werden. Lehrer, Schüler und Eltern hatten sich gemeinsam zu diesem Schritt entschieden: „Ein Grund ist, dass Österreich typischerweise ein Land ist, in dem Schuluniformen mit vorgegebenem Kleidungscode einfach keine besondere Tradition haben“, glaubt Direktorin Brigitta Kunisch.

Ein weiterer Grund sei auch, dass sich die Gesellschaft ändere und die Jugendlichen heute immer mehr Entscheidungen selbst treffen würden - „in vielen Lebensbereichen. Und ein ganz wichtiger Lebensbereich für viele Jugendlichen ist natürlich die Kleidung“, weiß Kunisch.

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