Wie Kinder zu Lebensrettern werden

In Österreich sterben jährlich bis zu 15.000 Menschen an akutem Herzstillstand. Die Initiative „Kinder lernen Leben retten“ will dem entgegensteuern, indem junge Steirer über lebensrettende Maßnahmen informiert und geschult werden.

Jeder zehnte Österreicher erleidet im Laufe seines Lebens einen Herzinfarkt. Nur knapp zehn Prozent der Betroffenen überleben einen solchen - und das, obwohl 80 Prozent dieser Notfälle in Anwesenheit von dem Betroffenen nahe stehenden Menschen passieren.

Damit die Überlebenschancen für die betroffenen Personen erhöht werden, wurde die Initiative „Kinder lernen Leben retten“ gegründet. Dabei sollen Kinder mit lebensrettenden Maßnahmen vertraut gemacht werden.

Projekte für höhere Überlebenschance

In Ländern, in denen es bereits ähnliche Projekte gibt, ist die Überlebensrate wesentlich höher. In Skandinavien beispielsweise liegt sie bei 70 Prozent. „Kinder lernen Leben retten“ wurde im vergangenen Jahr gegründet. In Hitzendorf im Bezirk Graz-Umgebung hat man nun einen ersten Schritt getan, indem Schüler über lebensrettende Maßnahmen bei Herzstillstand unterrichtet wurden.

Notarzt Wolfgang Hansel, Leiter der Initiative, fordert: „Wiederbelebung sollte zu einer Kulturfertigkeit werden, genauso wie sprechen, lesen, trinken und ähnliche Dinge. Dass man gar nicht überlegen muss, wenn so was wirklich passiert, dass man einfach weiß: Ich muss um Hilfe rufen, Notruf betätigen. Ich muss drücken - fest und schnell draufdrücken auf den Brustkorb - und nach Möglichkeit, wenn in der Nähe ein Defibrillator ist, den von jemanden holen lassen und diesen anwenden.“

Auch Gemeinden sensibilisieren

In einem weiteren Schritt geht die Initiative „Kinder lernen Leben retten“ nun direkt auf Gemeinden zu. „Das Projekt ‚Gemeinden lernen Leben retten‘ ist eigentlich nichts anderes als eine Veranstaltungsserie, wo wir - angefangen von dem Kinderprojekt - dann auf die Eltern zugehen. Denn auf dieser Ebene ist es eigentlich relativ leicht, Menschen anzusprechen und Entscheidungsträger davon zu überzeugen, auch in ihrer Schule, in ihrer Gemeinde etwas zu machen“, so Hansel.

Mittlerweile zeigen bereits mehrere Schulen und Gemeinden Interesse an diesem Projekt, wie zum Beispiel die Gemeinde Geistthal-Södingberg. Anfragen gibt es aber auch schon aus Niederösterreich.

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